Ich hatte versprochen, noch einmal ausführlich über Mirandas Krankengeschichte zu berichten. Jetzt habe ich endlich etwas Zeit gefunden, denn ich konnte die Fütterung der Pferde wieder auf das „normale Maß“ reduzieren.
Miranda hat gut zugelegt und geht mit einem schönen Gewicht in den Winter. Das ist ein sehr gutes Gefühl!

Das Jahr 2020 werden wir alle so schnell nicht vergessen. Ich denke dabei an Corona und die Einschränkungen, die jeder von uns hinnehmen musste. Wie sich die Lage weiter entwickeln wird, wissen wir nicht.
Auf dem Gnadenhof kam noch Mirandas Krankheit dazu. Es sah zeitweilig gar nicht gut aus. Die Stute hatte enorm viel Gewicht verloren. Ich kämpfte sehr, um sie wieder aufzufüttern.


Unsere 29 Jahre alte Stute war sehr gut durch den Winter gekommen. Sie hatte kein Gewicht verloren, sah super aus und fühlte sich wohl. Nur das Winterfell wollte sich nicht lösen. Aber das ist bei alten Pferden manchmal so.

Am 08. Mai passierte dann die Katastrophe. Miranda kam mit einer Schlundverstopfung von der Weide. Eine Schlundverstopfung ist immer ein Notfall. Die Symptome sind furchtbar. Hier könnt ihr lesen, was genau im Mai geschah: Schlundverstopfung
Ich erkannte gleich den Ernst der Lage und rief umgehend den Tierarzt. Der kam auch schnell und spülte Mirandas Speiseröhre mit einer Nasenschlundsonde. Das Pferd erholte sich hiervon recht schnell. Es kam nicht zu der gefürchteten Lungenentzündung, die entstehen kann, wenn Speisebrei in die Lunge kommt.
Wir mussten den Auslöser für die Schlundverstopfung finden. Gieriges Fressen kam nicht in Betracht. Miranda hat schon immer sehr ruhig und langsam gefressen. Sie ist eher mäkelig und sortiert viel aus. Also dachten wir an ein Zahnproblem.
Miranda hat für ihr Alter noch sehr gute Zähne. Das liegt auch an der artgerechten Fütterung, mit viel Raufutter, keine langen Fresspausen, wenig Kraftfutter.
Bei uns stehen die Pferde 24 Stunden auf der Weide. Im Winter haben sie den Offenstall und immer Heu, zur freien Verfügung.

Ein Pferd muss viel kauen, um körperlich und psychisch gesund zu bleiben. Längere Fresspausen sind ungesund. Nur durch ausreichend Raufutter nutzen sich Pferdezähne gleichmäßig ab.
Miranda hatte nie Probleme mit den Zähnen. Nicht einmal scharfe Haken konnte der Tierarzt finden. Das änderte sich erst im Juni 2019. Die Stute litt unter einer vereiterten Zahnwurzel und der Tierarzt musste kommen.
Doch auch die Zahnentzündung lief glimpflich ab. Der entstandene, sehr schmerzhafte Abszess, öffnete sich nach außen, Eiter konnte abfließen und der Zahn blieb erhalten.

Nach der Schlundverstopfung wurden Mirandas Zähne erneut kontrolliert. Nun stellte der Tierarzt fest, dass ein Backenzahn fehlte und ein anderer wackelte. Der „Wackler“ musste gezogen und der Zahn über dem fehlenden, abgeschliffen werden.

Die Zahnbehandlung überstand die Stute gut, nur die Sedierung war etwas tief. Hier könnt ihr mehr über die Behandlung lesen: Zahnbehandlung.
Teil 2 folgt.
Super,dass Ihr es rechtzeitig vor dem Winter geschafft habt,sie wieder ordentlich aufzufüttern.Liebe Susanne,dass ist Dir wirklich großartig gelungen!Wir freuen uns.
Liebe Grüße Uwe
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Vielen Dank lieber Uwe und liebe Kerstin! ❤
Ich bin so froh, dass es gelungen ist und Miranda mit einem guten Gewicht in den Winter geht. Trotzdem blicke ich mit ein bisschen Sorge auf die kommende Zeit. Wird Miranda überhaupt noch Heu fressen können? Wir unser kleiner Verein es kostenmäßig schaffen, ein Pferd komplett mit teurem Heuersatz durch den Winter zu bringen?
Hauptsache es kommt nicht wieder zur Schlundverstopfung.
LG Susanne
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