Unvergessen

Chica

Geb. 2005, gestorben 02.07.2021

Chica kam am 29.08.2009 auf den Gnadenhof, weil sie ein Angsthund war und sie niemand haben wollte.

Chica war ein Podenco / Pointer Mix und kam ursprünglich von der spanischen Insel Fuerteventura. Dort lebte sie zusammen mit ihrem Bruder Chico bei einem Jäger. In Spanien gelten Podencos nicht als Haustiere, so wie wir das kennen. Sie werden in der Jagdsaison benutzt, die übrige Zeit verbringen sie an kurzen Ketten, ohne Schutz vor Sonne, Regen und Kälter. Mehr schlecht als recht werden sie mit Futter und Wasser versorgt. Gerade so, dass sie bis zur nächsten Jagdsaison noch am Leben sind.

So erging es auch Chica. Sie fristete ein erbärmliches Leben, an einer kurzen Kette. Kannte keine Zuwendung, wussten nicht, dass Menschen auch gut zu sein können. Chica und ihr Bruder Chico müssen schlimmes beim Jäger durchgemacht haben. Sie waren beide vollkommen abgemagert, verängstigt und von Narben gezeichnet. Tierschützern kauften die Hunde frei und flogen sie nach Deutschland aus. Die Geschwister kamen zusammen auf einer für Angsthunde leider völlig ungeeignete Pflegestelle.

Chico wurde bald vermittelt. Chica entpuppte sich jedoch als unvermittelbarer Panikhund. Sie war ein nervliches Wrack, hatte kein Vertrauen, zog sich immer mehr zurück. Näherte sich ihr ein Mensch, pinkelte sie vor Angst unter sich. Sie ließ sich nicht anfassen, ducke sich und wich aus. Außerdem traute sie sich nicht zu fressen. Da musste es eine falsche Verknüpfung mit Futter bei ihr gegeben haben. Vielleicht wurde sie auch mit Futter eingefangen und ihr dabei weh getan. Auf der Pflegestelle war viel zu Trubel für das sensible und verstörte Tier. Dort machte sie keine Fortschritte und wurde immer magerer.

Chica auf der Pflegestelle

Als wir Chica zu uns nahmen, saß sie bereits seit 1 1/2 Jahren auf der Pflegestelle. In der ganzen Zeit hatte sie nichts dazugelernt, ihr Verhalten hatte sich nicht normalisiert. Chica kannte gerade mal ihren Namen, das war es aber auch schon. Auf der Pflegestelle konnte man nicht mit ihr Arbeiten, weil Chica vor lauter Angst nicht in der Lage war zu lernen. 

Durch unsere Ruhe und den immer gleichen Abläufen, konnte Chica bei uns endlich entspannen. Im Haus kam sie schnell zur Ruhe und fühlte sich vom ersten Moment an wohl. Doch bereiteten ihr ganz normale Alltagstätigkeiten Stress. Sie reagierte beunruhigt, wenn beim Kochen die Töpfe klapperten oder z.B. die Tastatur beim Schreiben klapperte. Alle normalen Abläufe, die unbelastete Hunde ignorieren, machten Chica Angst. Auch Gegenstände die man in der Hand hielt waren ihr suspekt. Schon ein Kaffeebecher ließ sie die Flucht ergreifen. Doch bei uns hatte sie im Gegensatz zur Pflegestelle, die Möglichkeit sich im ruhigen hinteren Raum des Hauses zurückzuziehen. Was sie sehr gerne tat und so besser in ihrem seelischen Gleichgewicht blieb.

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Drinnen machte sie bald super tolle Fortschritte, konnte irgendwann sogar Besuch ertragen. Nur draußen bereitete ihr weiterhin alles Angst. Spaziergänge waren anfangs schwierig. Wenn uns ein Auto entgegen kam, sprang der Hund vor lauter Panik in den Graben. Sie traute sich nicht an Menschen vorbei zu gehen. Es reichte schon wenn der Wind die Geräusche von sonst woher herüberwehte. Bei Gewitter, wenn die Jäger in der Nähe waren, oder Silvester, weigerte sie sich das Haus zu verlassen.

Zum Glück für Chica kannte ich mich mit Angsthunden aus. Mit viel Ruhe und Geduld gelang es mir, eine Blockade nach der anderen aufzulösen. Chica machte laufend Fortschritte, verstand nun auch, dass Menschen mit ihr kommunizieren konnten. Ich konnte ihr alles Mögliche beibringen. Sie lernte schnell und es machte ihr sichtlich Spaß. Wir arbeiteten ganz ohne Druck, nur mit positiver Verstärkung. Nach einer Weile beherrschte sie alle gängigen Kommandos, die ein Hund kennen sollte. Sie lernte sogar ein paar Kunststücke und machte mit Freude Fährtenarbeit. Sie liebte es versteckte Sachen zu suchen und mir zu bringen, Aufgaben erledigen. Lösungen selbst herausfinden, gaben ihr immer mehr Selbstvertrauen. 

Es war ein langer Weg, lange fiel Chica immer wieder in ihr altes Verhalten zurück. Mal war der Auslöser ersichtlich, mal nicht. Wenn sie mal wieder durch irgendeinen Auslöser total gestresst war, konnte ich sie aber immer schneller wieder da rausholen. Chica war eine harte Nuss und nur für jemanden zu knacken, der sich mit Angsthunden auskennt. Wir wuchsen im Laufe der Jahre immer fester zusammen. Chica vertraute mir so sehr, dass sie mit mir zusammen durch Situationen ging, die sie früher gemieden hatte. Sie genoss das Leben, die Freiheit, Ruhe und Sicherheit hier auf dem Gnadenhof. Meistens war sie wie es sich für einen Podenco gehört, im Sauseschritt unterwegs.

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Aus Chica wurde ein entspannter und sicherer Hund. Ich wusste aber auch ganz genau, was ich ihr zumuten konnte und was für diesen Hund zu viel war. Sie brauchte ihren gewohnten Tagesablauf, ihre vertraute Bezugsperson und einen ruhigen Platz im Haus, an den sie sich zurückziehen konnte, wenn wieder mal etwas zu viel für sie wurde. 

Chica war auf ihrer Weise ein ganz besonderer Hund mit einigen Eigenheiten. Chica mochte gern nach Mäuschen buddeln, ganz früh morgens spazieren gehen (weil dann noch niemand unterwegs war), gekrault werden, immer den selben Tagesablauf haben, ruhige Menschen und eine ruhige Umgebung um sich haben, auf dem Sofa liegen, bei mir im Bett unter der Decke schlafen, Auto fahren, in der Sonne liegen, im Winter einen Mantel tragen (Podencos haben kein Unterfell) und sich von ihrer Freundin Campa beknabbern lassen. Da hielt sie ganz still und genoss jede Minute. Ein paar unschöne Eigenschaften musste ich ihr auch abgewöhnen, wie z.B. das durchwühlen von Mülleimern und Kot-Fressen von Wildtieren und Katzen. Was sie gar nicht mochte waren Lärm, Hektik, laute, unsensible Menschen und Veränderungen.

Chica hatte einige Besonderes Fähigkeiten: Sie konnte aus dem Stand rückwärtsspringen, was ich so noch nie bei einem anderen Hund gesehen habe. Wenn plötzlich Wild auftaucht stand sie vor, wie ein echter Vorstehhund. Das war der Pointer in ihr. Chica lief so schnell wie der Wind. Im Podenco steckt eine gute Portion Windhund. Sie konnte auf Sicht, Gehör und Geruch jagen und sie hatte 5 Gänge: Schritt, Trab, Galopp, Passgang und so eine Art „tanzender Jagdschritt“. Dabei zog sie jede Pfote extrem hoch, ließ diese einige Sekunden bewegungslos in der Luft, bevor sie sie mit leichtem Schwung nach vorn absetzte. Das sah fast ein bisschen nach einem Zirkus-Pferd aus oder wie die „Hohe Schule“, in der klassischen Reitkunst. Ich wusste wenn Chica diese Gangart zeigt, war Wild in der Nähe. So konnte ich rechtzeitig reagieren, denn der Jagdtrieb eines Podencos ist sehr hoch. Das und ihr Vorstehen, machten den eigentlich als jagdfreudig bekannten Podenco gut handelbar. Außerdem zog Chica nicht an der Leine, so war jeder Spaziergang einfach nur toll.

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Es gab ein Eigenschaften die andere Hunde haben und die Chica vollkommen fehlten, die sie sich einfach nicht aneignen konnte. Sie konnte nicht mit Hundespielzeug spielen. Egal ob es sich um einen Ball oder sonst etwas handelte, Chica konnte nichts damit anfangen. Sicherlich weil sie von Welpe an an der Kette lag. Sie konnte auch ihren Kauknochen nicht mit den Vorderpfoten festhalten. Chica legt sich auf die Seite, den Kopf auf Knochen und knabberte so daran! Das sah ein bisschen seltsam aus. Seltsam war auch, dass sie immer mal wieder in einen Graben gefallen ist. Dabei hasste sie kaltes Wasser und Schmutz. 

Chica war niemals krank in ihrem leben. Sie wurde fast 17 Jahre alt. Als ihre Beine ihren Körper nicht mehr tragen konnte, musste ich sie erlösen lassen. Das war ein schwerer Tag, denn ihr Geist wollte noch weiter leben. Ich werde diesen sanften und lieben Hund nie vergessen.

Campa

Geb. 2007, gestorben 18.07.2021

Campa

Campa war ein Ratonero Bodeguero Andaluz – ein spanischer Terrier – der zum Rattentöten gezüchtet wurde. Sie kam am 06.04.2010 auf den Gnadenhof, weil niemand dieses Hündchen haben wollte, das einige „Macken“ hatte und nicht einfach so nebenbei mitlaufen konnte.

Campa lebte in Spanien auf der Straße. Ob sie mal ein Zuhause hatte, wissen wir nicht. Die kleine Hündin schlug sich allein durchs Leben und das ziemlich erfolgreich. Sie konnte jedes Problem lösen und sich wunderbar selbst versorgen. Campa brauchte hierfür keine Menschen. Sie hatte sich mit anderen Hunden zusammengeschlossen und lebte mit ihnen in einem alten, verfallenen Steinhaus, ohne Dach. Tierschützer brachten den Hunden Futter und versuchten sie einzufangen. Aber es gelang ihnen nicht Campa zu erwischen. Sie war misstrauisch und verdammt schnell. Nach Wochen klappte es dann doch. Die Tierschützer brachten Campa in eine Auffangstation, in der Nähe von Barcelona. Campa musste dort mit hunderten anderer Hunde zusammenleben.

Das war gar nichts für den sensiblen Terrier. Der ständige Lärm und die Hektik setzten ihr sehr zu. Als dann ihre Freundin, eine große schwarze Hündin, nach Deutschland vermittelt wurde, verlor Campa jeden Lebensmut. Sie legte sich in das Auto einer Tierschützerin und kam dort nur noch zum Häufchen machen heraus. 

Campa litt still vor sich hin.

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Campa kam dann als Notfall zu mir, denn sie hatte sich aufgegeben. Eigentlich sollte Campa nur auf Pflegestelle zu uns kommen. Wir wollten sie vermitteln, sobald sie sich erholt hatte. Die erste Woche nach ihrer Ankunft, lag sie nur auf ihrem Bett in der Küche und schlief. Der Hund war echt fertig. Wenn sie wach war, schaute sie mich mit ihren traurigen Augen. Wäre Campa ein Mensch, hätte ich gesagt sie hat Depressionen. Sie erkundete nicht einmal die anderen Zimmer, blieb nur auf ihrem Bett in der Küche liegen.

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Campa war total traumatisiert. Nachdem sie eine ganze Woche geschlafen hatte, taute sie langsam auf. In gleicher Weise wie sie auftaute, begann sie in ihre altes Straßenhundeleben zurückzukehren. Wir hatten eine kleine Herde freilaufender Hühner. Campa tötete eins von ihnen. Sie hatte eine ganz besondere Jagdtechnik. Campa hetzte nicht hinter ihrer Beute her, sie wartete auf einen günstigen Moment, kletterte blitzschnell über den Zaun, packte das Huhn, ein Biss und tot war es.

Diese Art zu jagen erinnerte mich an eine Katze. Was Campa noch gefährlicher machte war, man sah es ihr nicht an, wenn sie in Jagdstimmung war. Campa stand einfach nur da und glotzt vermeintlich vollkommen uninteressiert, in der Gegend herum. Doch sobald ein unvorsichtiger Vogel zu tief über ihren Kopf hinweg flog, oder eine Maus im hohen Gras raschelte, sprang der Terrier blitzschnell und packte zu. Dabei machte sie nie mehr wie zwei, drei Sätze nach vorn, oder buddelt zweimal mit den Vorderpfoten. Das geschah so rasend schnell, dass ich nicht eingreifen konnte. Jedes Mal hatte Campa einen Jagderfolg. Ein zweites Problem kam dazu. Sobald Campa sich unbeobachtet wusste, kletterte sie über den Gartenzaun. Man konnte diesen Hund nicht einsperren, sie kam wirklich überall raus.

So wurde Campa vom Notfall zum Problemhund. Man kann sie nie ohne Aufsicht in den Garten lassen, auf Spaziergängen musste sie angeleint bleiben. Dabei sah sie so lieb und harmlos aus, die Leute unterschätzten diesen intelligenten Hund. Campa braucht wirklich verantwortungsvolle Halter, sonst wurde es gefährlich für Kleintiere und für den Terrier selbst. Man musste immer ein Auge auf Campa haben und viel mit ihr trainieren. Weil sie so schlau war, hätte sie jede kleine Schwäche ihrer Halter gnadenlos ausnutzt. Nach 10 Monate auf „Pflegestelle“ wurde klar, es fand sich kein passender Halter für diesen schwierigen Hund. Niemand wollte sich das antun und so blieb Campa auf dem Gnadenhof.

Ich schaffte es mit viel Geduld und noch mehr Konsequenz, ich ihr das Jagen abzutrainieren. Sie konnte später frei laufen, Campa wusste, dass ich immer ein Auge auf sie hatte und tötete nicht mehr. Hätte ich nachlässig gehandelt, wäre sie sofort wieder in ihr altes Verhalten gefallen. Campa wusste ganz genau, dass sich sich allein ernähren könnte. Trotzdem gefiel ihr versorgt zu werden. Sie liebte es, wenn der zweimal täglich gefüllte Napf vor ihr stand. Sie wusste aber auch dass sie das nicht bräuchte, sie käme auch wunderbar alleine klar.

Campa gehorchte aus reiner Zuneigung heraus. Sie war ein Hund der eine sehr tiefe Bindung einging. Auch mit Chica verband sie eine tiefe Freundschaft und das vom ersten Moment der allerersten Begegnung. Die beiden machten alles gemeinsam, stritten nie. Teilten sich Futter, Leckerlis, Kauknochen, Schlafplätze. Lagen zusammen auf dem Sofa oder im Körbchen. Sie haben sich nie angeknurrt, nie gemoppt, nie gab es Meinungsverschiedenheiten. Ich konnte nicht erkennen wer von den beiden ranghöher sein könnte. 

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Campa hatte ein paar ganz besondere Fähigkeiten: Sie konnte auf den Hinterbeinen stehen und rückwärts laufen. Sie lernte extrem schnell und vergaß nie wieder etwas was sie gelernt hatte. Campa  hatte super scharfe Sinne – Gehör, Augen Geruch – alles war bei ihr hoch entwickelt. Sie war ein Lauerjäger, jagte wie eine Katze. Konnte blitzschnell zugreift, über jeden Zaun klettern, aus dem Stand 2 Meter hoch springen, sie war wachsam aber kein Kläffer, meldete alles ungewöhnliche. Als Ratonero gab sie bei Aufregung jammernde Geräusche von sich. Campa war total mutig, ich habe nie erlebt, dass ihr irgendetwas Angst gemacht hat. Sie ging auf Gefahren zu und wich nicht zurück. Campa bellte Kühe an, die zu weit an den Graben kamen und sie duldet keine fremden Katzen auf dem Hof.

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Zu Menschen war sie immer total lieb, sie mochte jeden und kuschelte gern., lag auch gern auf dem Schoss. Wen sie besonders mochte, den beknabbert sie sanft mit den Vorderzähnen. Für Leckerlis machte sie gern Kunststücke, sie lernte sowieso sehr schnell und war mit Begeisterung dabei. Meistens hatte sie eine neue Lektion schon beim 1. Mal begriffen und brauchte keine Wiederholung. Was sie einmal gelernt hatte, vergaß sie nie mehr. Leider auch die blöden Angewohnheiten wie das über Zäune klettern. Was sie Campa nie tat, war spielen. Weder mit anderen Hunden noch mit Spielzeug. Campa tat ihr Leben lang nur was für sie einen Sinn ergab. Spielen war für die kleine Hündin sinnlos und albern. Wer so wie sie auf der Straße gelebt hat, der hatte keine Zeit zum Spielen. 

Eine Woche nach Chicas Tod wurde Campa plötzlich sehr krank. Sie kam in die Tierklink, aber auch dort konnte man ihr nicht helfen. Campa ging nur kurze Zeit nach Chica. Das war für mich schwer zu verkraften. Ich werde dieses mutige und ganz besondere Hündchen nie vergessen. Jetzt sind die beiden beste Freundinnen wieder zusammen. 

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Dezember 2019

Zwei Streunerkater haben ein Für-Immer-Zuhause gefunden.

Flauschi

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Und Henry

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November 2019 

Unsere ältestes Schaf, die Leitaue Ante ist leider im November 2019 verstorben.

Ante S. vom Brink, wie sie mit vollem Namen hieß, lag morgens tot im Stall. Ich fand sie auf ihrem Nachtlager liegend, wo sie für immer eingeschlafen war. Am Abend davor ging es ihr noch gut. Sie war stets gesund und bis zum letzten Tag die Chefin der Herde.

Ante ist 12 Jahre alt geworden.

Ante

Ich werde dich immer so in Erinnerung behalten. Mitten in deiner Herde, auf einer grünen Wiese.

März 2019 

Kater Andy hat doch noch einen Platz gefunden, wo er für immer bleiben darf.

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Februar 2019

Max war ein ein sehr kranker Streuner-Kater. Als wir ihn im Sommer 2018 einfingen, kastrieren und so gut es ging, tierärztlich versorgen ließen, war er in einem katastrophalem Zustand.

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Er litt nicht nur unter Parasiten, sondern auch unter schlimmen Durchfall und einer Infektionskranheit. Der rote Kater war total abgemagert und sein Fell sah schlimm aus. Max hatte Glück und wurde von einem Vereinsmitglied adoptiert. Dort erholte er sich nach der Kastration, nahm wieder Gewicht zu und sein Fell wurde besser. Es ging ihm sehr gut, er lebte sogar im Haus und auch der Durchfall gehörte der Vergangenheit an. Leider lag er eines Morgens tot in seinem Körbchen.

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Max hatte die wenigen beschützten Monate seines Lebens sehr genossen.

Ruhe in Frieden kleiner Mann!  


Im Frühjahr 2018 wurden es immer mehr Streuner-Katzen in unserer Umgebung. Sie vermehrten sich und niemand kümmerte sich um die Tiere. Also sammelte unser kleiner Verein Spenden und fing drei verwilderte Katzenmütter mit ihren Kitten und drei hochtragende Weibchen ein. Bald hatten wir eine wahre Baby-Flut!

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Den Großteil der Kitten konnten wir zähmen und in gute Hände vermitteln. Unserer Herdenschutzhündin „Giada“ half uns dabei.

Diese Babys fanden ein schönes Zuhause:

Der Dicke

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Ohne Söckchen

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Waschbär

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Die Dreifarbige

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Tiger

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Fräulein Flauschig

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Flecki

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Kleiner Face und Söckchen

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Bachus

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Wenige Monate nach seinem 33. Geburtstag, war es Zeit für unseren alten Wallach ins Licht zu gehen. Er war bis zum letzten Tag gesund und fröhlich. Am Morgen hat er noch sein Horse Alpin Senior gefressen und mich neckisch geschubst, so wie es seine Art war.

Gegen Mittag legte er sich hin und kam nicht mehr hoch. Wir versuchten alles um ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Sechs starke Männer und ein Tierarzt waren dabei. Leider vergebens. Seinem alten Körper fehlte einfach die Kraft und Beweglichkeit, er konnte nicht mehr aufstehen.

Als sein Kreislauf zu versagen drohte, ließ ich ihn gehen. Er schlief ruhig und sanft ein. Die Tierärztin sagte, es war der richtige Zeitpunkt ihn gehen zu lassen. Miranda stand die ganze Zeit über bei uns und war vollkommen ruhig. Wir gaben ihr die Zeit, sich von ihrem geliebten Freund zu verabschieden.

Lieber Bachus, mein etwas zu groß geratenes Deutsches Reitpony, ich werde dich nie vergessen. Über 7 Jahre hast du mein Leben begleitet und ich habe jeden Tag Freude an dir gehabt. Ein Stück von mir ist mit dir gestorben. Ich dachte du würdest mindestens 40 Jahre alt werden. So fitt und so fröhlich wie du warst.

Jetzt bist du vor Miranda gegangen, obwohl du viel gesünder warst als deine Freundin. Sogar den letzten, wirklich schlimmen Winter, hattest du einfach so weggesteckt, im Gegensatz zu Miranda. Ihr habt euch geliebt und immer vertragen, wart wie ein altes Ehepaar. Wie sollen wir nur ohne dich klar kommen?

Du bleibst immer in meinem Herzen. Ich behalte dich so in Erinnerung wie du warst. Immer freundlich, immer ehrlich, ruhig und ausgeglichen. Dazu hattest du ein kleines bisschen den Schalk im Nacken. Dachtest dir kleine Kunststücke aus, wie das Spiel mit dem Eimer. Ich werde nie vergessen wie es sich anhörte, wenn du mich freundlich angeblubbert hast.

Mach es gut mein Dicker! Ich vermisse dich so sehr!

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Die Hühner

Viele Jahre lebte eine Herde Hühner vollkommen frei auf dem Hof. Leider nistete (und tut es noch heute) ein Habichtspaar auf einem der Bäume. Nach und nach holten sie alle unsere Hühner. Bis wir die Hühnerhaltung aufgaben.

Weil es nicht möglich ist, jedes Huhn einzeln vorzustellen, gibt es als Erinnerung einige Fotos, von der bunten Hühnerschar! Leider sieht das Leben eines Huhnes in Deutschland in den allerwenigsten Fällen so aus! Vielleicht sollten wir öfter daran denken, wenn wir einkaufen gehen?

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Grünhilde

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Mary

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Weihnachten 2013 bemerkte ich plötzlich eine Katze die offensichtlich in unserer Garage wohnte. Zuerst war sie wie ein unsichtbarer Schatten, der nur kurz – mal hier und mal dort, auftauchte.

Dann zeigte sie sich etwas länger, war sehr gesprächig, hatte ein puscheliges Winterfell und wurde langsam zutraulicher. Ich merkte, sie wollte gern Kontakt haben, traute sich aber nicht. Hauskatze oder nicht, das war hier die Frage???

Der Streuner entpuppte sich immer mehr als zahme Hauskatze. Bald lief sie mir wie ein kleiner Hund hinterher. Ich taufte sie Mary und sie blieb auf dem Hof, zog ins Haus und vertrug sich gut mit den Hunden. Nur andere Katzen mochte sie nicht so gern.

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Im Sommer 2017 verschwand Mary eines Tages, so wie sie gekommen war. Wir sahen sie nie wieder.


Schafbock Conrad

Conrad wurde am 26.05.2012 auf dem Hof geboren und lebte als Kastrat bei der Herde. Er vertrug sich gut mit seinem Vater „Carsten“. Leider verstarb Conrad im Sommer 2014. Woran er starb, wissen wir nicht. Er lag eines Tages einfach tot im Stall.

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Katze Pisa

Pisa war eine ganz besondere Katze die mir sehr am Herzen lag. Behindert und herzlos zurückgelassen von blöden Tiermessies, kannte sie nur ein Leben auf der Straße. Eigentlich waren es mal mehr Katzen, denen wird auf dieser Seite weiter unten gedacht. Viele Katzen… Alle waren von denselben verantwortungslosen Tiermessies unversorgt zurückgelassen worden. Eines Tages belagerten halbwilde, kranke und vernachlässigte Katzen meinen Hof… Eine die am längsten lebte war Pisa.

Pisa

Pisa war eine Europäisch Kurzhaar Katze mit vielleicht einer Perserkatze in den Urahnen. Ihr stabiler Körperbau ließ darauf schließen. Geboren wurde die ungefähr im Jahr 2004, bei verantwortungslosen Tiermessies. Ihr Vater muss ein Kater von den Tiermessies und ihre Mutter eine der Katzen von den Tiermessies gewesen sein. Denn ich sah Pisa schon als kleines Kätzchen auf dem Hof herumlaufen. Erkennen konnte ich sie an ihrem schief gehaltenen Kopf, der ihr ihren Namen einbrachte. Pisa war eine ziemlich große Katze und ein halbwilder Stromer. Ihr Handycap war ihre Behinderung, der schiefer Kopf, linke Seite motorische Störungen, eingeschränkte Sehkraft und sie konnte nicht erkennen, aus welcher Richtung die Geräusche kamen. Leider war sie wie fast alle Katzen von den Messies mit FIV infiziert und hatte dadurch teilweise starke Haut- und Gewichtsprobleme. Seit 2006 kümmerte ich mich um Pisa, nachdem die Messies in einer Nacht-und-Nebel-Aktion einfach abgehauen waren. Pisa hatte einige Hobbys: Auf der Heizung liegen einschlafen und runterfallen, Mäuschen jagen, in der Sonne dösen, auf dem Sofa schlafen, auf dem Schoss liegen, schmusen, um die Beine streichen, draußen sein. Was sie nicht mochte waren: Fremde Katzen, die nichts mit ihr zu lachen hatten und wenn die Hunde bellten. Pisa war so ziemlich Angstfrei und sehr überzeugt in allem was sie tat. Doch einiges konnte sie trotzdem ängstigen, wie fremde Hunde und einige fremde Menschen. Sie mochte gern Fressen und liebte ein Schälchen mit Wasser verdünnte Milch. Nur wenn ihr die Symptome der Infektionskrankheit zu schaffen machten, fraß sie schlecht und nahm dramatisch ab. Ein paarmal musste ich sie wieder aufpäppeln. Pisa sprang sozusagen dreimal dem Tod von der Schippe. Sie war aber eine Katze die Leben wollte, eine Kämpferin die gern und mit aller Überzeugung lebte. Eine die sagte: „Hallo hier bin ich“, eine die jede Sekunde ihres Lebens auskostete. Trotz ihrer Behinderung hatte sie bei den Tiermessies überlebt. Trotz ihrer Behinderung war sie zeitlebens immer eine ranghohe Katze gewesen. Hatte nie ihren starken Willen verloren. Darum kam sie auch so gut mit ihrer Behinderung zurecht. Es störte sie nicht weiter, dass sie nicht hören konnte, aus welcher Richtung die Geräusche kamen. Oder dass sie nicht richtig sehen konnte. Abstände nicht einschätzen konnte und sich bei Sprüngen verschätze und mal unsanft irgendwo landete. Von hohen Bäumen usw. nicht wieder runter kam. Nicht so elegant wie andere Katzen laufen konnte. Oder Sachen herunter warf, beim Laufen auf einem Schrank oder Regal. Sie konnte nichts dafür, wenn mal wieder etwas kaputt ging. Das rüttelte alles nicht an ihrem Selbstvertrauen. Am liebsten zeigte sie den Hunden, wer hier der Boss ist. Ein Maunzer und der Mensch musste springen, ihr die Tür öffnen, oder das Essen servieren. Viele kleine Portionen am Tag musste sie fressen, damit ihre Krankheit ihr nicht zu schaffen machte. Pisa konnte stundenlang vor einem Mauseloch lauern und war trotz ihrer Beeinträchtigungen eine gute Jägerin. Sie liebte es auf dem Dach des Hause in der Sonne zu liegen. Und sie ließ sich wie ein Hund, mit dem Handtuch trocken rubbeln, wenn sie nass geregnet nach Hause kam. Doch eins konnte sie nicht akzeptieren: Eine zweite Katze auf dem Hof. Nachdem alle anderen Messiekatzen tot waren, wollte sie ihr Revier nie wieder mit einer weiteren Katze teilen.

Pisa verstarb am 25. August 2014 und hinterließ eine riesige Lücke, die sich niemals schließen wird. Sie lebte mit ihrer Behinderung und der Infektion, gute 10 Jahre. Ich hätte mir gewünscht, ich hätte mehr Zeit mit ihr gehabt. Von dieser Katze durfte ich so viel lernen. Lernen was mit voller Kraft Leben heißt und was Selbstvertrauen und Präsenz bedeutet.

Hier geht es zu einem kleinen Nachruf für Pisa:

https://hilfefuermiranda.wordpress.com/2014/08/25/pisa-ist-tot/

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Bertie

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Bertie gehörte – genau wie Pias – zu einer Gruppe Katzen, die verantwortungslose Tiermesses unversorgt zurückgelassen hatten. Der Kater war todkrank als ich seine Pflege übernahm. Er hatte einen furchtbaren chronischem Katzenschnupfen und einen Leberschaden. War super scheu und verhaltensgestört.

Erst besserte sich sein Gesundheitszustand – ganz gesund war er aber nie. Dann auch im Laufe der Jahre sein Verhalten. Er kam sogar manchmal ins Haus, aber wirklich lange blieb er nicht, denn er fühlte sich drinnen nie richtig wohl. Draußen war seine Welt.

Bertie war ein guter Mäusefänger und brachte sogar mal einen ausgewachsenen Fasan mit, den er durch die Katzenklappe zerrte. Außerdem war er Pisas bester Freund. Wir wussten, dass Bertie nicht so alt werden würde wie es gesunde Katzen werden.

An einem schönen Tag im Sommer 2012 starb Bertie unter freien Himmel. Ich fand seinen Körper auf einer Weide. Er lag zusammengerollt, als würde er schlafen. Friedlich ist er von uns gegangen.

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Kater Dicker 

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Kater Dicker tauchte eines Tages, im Jahr 2012, auf unserem Hof auf und blieb. Er war der größte Kater den ich je gesehen hatte, deswegen taufte ich ihn auf den Namen „Dicker“. Auch wenn es auf dem Foto vielleicht so aussehen sollte, er hatte keine Gewichtsprobleme…

Dicker war lieb, zutraulich und gemütlich. Deswegen fand ich bald einen schönen Platz bei lieben Leuten, für ihn. Nicht immer ist es so leicht einen Streuner zu vermitteln.

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Von widerlichen Tiermessies unversorgt zurückgelassene Katzen

Von 2003 bis 2006 lebten elende Tier-Messies, denen alles außer Kontrolle geraten war, im Nachbarhaus. Wir führten Jahrelang einen erbitterten Kampf mit diese Leuten. Unser Ziel war es den Tieren zu helfen, die im Müll und Unrat leben mussten und sich auch noch ständig vermehrten. Leider erhielten wir weder vom Veterinäramt, noch von anderen Stellen Unterstützung. Trotzdem gaben wir nicht auf und machten den Messis  das Leben schwer. Bis diese in einer Nacht und Nebel Aktion verschwanden und ca. 80 Katzen unversorgt zurückließen. Die meisten Tiere waren sehr krank. Sie litten unter Katzenschnupfen und Katzenseuche. Wir fingen die Katzen ein, ließen sie tierärztlich versorgen und kastrieren, päppelten sie auf und fütterten sie. Die gesunden und zutraulichen wurden vermittelt. Das dauerte mehrere Jahre, bis alle ein Zuhause fanden. Die wilden, verhaltensauffälligen, behinderten oder sehr kranken Tiere waren unvermittelbar und blieben hier auf dem Hof.

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Als Notlösung hatten wir Futterstellen eingerichtet

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An die scheuen Tiere kamen wir erst nicht heran

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Wir mussten sie langsam anfüttern um ihr Vertrauen zu bekommen.

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Für einige kam leider jede Hilfe zu spät.

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Die sehr kranken mussten wir erlösen lassen.

Es gelang uns aber auch mach eine todkranke Katzen wieder aufzupäppeln. Jede einzelne von ihnen war eine Persönlichkeit, die wenigstens ihre letzten Jahre, hier bei uns, in Würde leben durfte. Sie bleiben ewig in unserer Erinnerung, auch wenn mittlerweile alle Katzen gestorben sind.


 

Deutsche Dogge Francis

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Garfieldius

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Schon in den 1980er Jahren gab es uneinsichtige Menschen, die ihre Katzen nicht kastrieren lassen wollten. Ironie an *Es soll ja sogar heutzutage noch vereinzelt so etwas geben* Ironie aus. Die uneinsichtigen Leute von damals, hatten bereits nach kurzer Zeit, eine regelrechte Katzenschwemme. Immer wurden neue Babys geboren und dann kamen die Krankheiten. Sie wollten nicht in die Natur eingreifen, sagten sie, also gab es auch keine tierärztliche Versorgung für die Katzen. Wer überlebte hatte Glück gehabt.

Da ich mich schon immer im Tierschutz einsetzte, holte ich die Babykatzen dort raus und pflegte sie gesund. Garfieldius war auch dabei. Er war nur wenige Wochen alt und am kränksten. Sein schlimmer Durchfall kostete ihn beinahe das Leben. Es war mehr als unsicher, ob er es schaffen würde. Dazu kam, bedingt durch das „wilde Aufwachsen“, seine Menschenscheu. Garfieldius überlebte dank guter Pflege und blieb, weil er zu scheu und damit unvermittelbar war.

Nach einigen Jahren mauserte er sich zu einem super sozialen und sehr selbstbewussten, rabenschwarzen Kater. Er vertrug sich mit allem und jeden. Hunde, Katzen, Kaninchen, Menschen – er mochte alle. Je mehr um ihn rum waren, desto besser. Nur allein sein mochte er nicht.

Garfieldius war ein gesprächiger Siammischling. Bei Siamkatzen kümmern sich auch die Kater um die Babys. Garfieldius kümmerte sich liebevoll um jedes Katzenbaby, das man ihm vor die Nase setzte! Er half mir sehr bei der Aufzucht geretteter Kitten.

Du bleibst unvergessen mein Garfieldius!