Hunde

Unsere Hunde


Giada

Maremmano Mix – Geb Juni 2016

Kam auf den Hof am 22.04.2017

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Giada saß in einem Tierheim auf Sardinen. Dort sitzen Haufenweise Maremmanos und andere Hunde in kleinen Zwingern. Sie müssen ihr ganzen Leben in der Eintönigkeit des kargen Tierheimes verbringen. Ohne Ansprache, ohne Zuwendung, ohne jemals Gras unter den Pfoten gespürt zu haben. Die Welpen haben kein Spielzeug, keine Beschäftigung. In Italien werden die Hunde verwahrt und kommen nie wieder raus aus dem Tierheim.

Giada wurde mit ihren sechs Geschwistern ausgesetzt. Als man sie fand, waren sie erst wenige Wochen alt. Kleine Fellknäule, denen das Leben nicht gegönnt sein sollte. Ein Welpe starb tatsächlich, doch die anderen sechs Geschwister wuchsen und wurden immer größer und kräftiger.

Ich wurde auf das Schicksal der Herdenschutzhunde auf Sardinien aufmerksam gemacht. In dem Tierheim sitzen an die 700 Hunde, worunter sehr viele Maremmano-Mischlinge sind. Diese Rasse ist sehr schwer zu vermitteln, weil sie besondere Bedingungen brauchen. Bei uns auf dem Gnadenhof können wir einem Herdenschutzhund das Leben bieten, was er braucht. Hier hat er ausreichend Platz und viele Freunde, die er beschützen kann. Somit wird die Haltung seiner Natur gerecht.

Giada und ihre Geschwister wuchsen in einem kleinen Gehege, mit anderen Welpen zusammen, auf. Dort war es recht dunkel und immer irgendwie nass. Wenn das Gehege morgens ausgespritzt wurde, trocknete der Boden nur schlecht ab. Daher waren die Welpen beim Schlafen, Rumtollen und Essen immer nass. Nachdem es zu einer Beißerei im Gehege kam und sich zwei Spender gefunden hatten, die für Flugkosten, Schutzgebühr und Futterkosten aufkamen, haben wir einem Maremmano ein Zuhause auf unserem Hof gegeben. Und das war Giada.

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Wir konnten einfach nicht umhin, diesen Hund aufzunehmen. Giada war bei der Ausreise gut ein Jahr alt und schon ziemlich groß.

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Hier auf dem Hof ist mittlerweile wieder so etwas wie Normalität eingekehrt. Ich muss aber ehrlich sagen, der Anfang war nicht leicht. Giada kam zuerst in die Vermittlung. Es stellte sich aber schnell heraus, dass sie unvermittbar ist. Die große und kräftige Hündin ist sehr territorial und mag keine fremden Menschen. Sie muss aus einer Arbeitslinie stammen, denn sie ist ständig im Arbeitsmodus.

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Weil bei ihre die wichtigen frühen Sozialisierungsphasen ins Leere liefen, wird sie immer ein besonderer Hund bleiben. Darum bleibt sie für immer auf dem Gnadenhof.

Marcy

Rumänischer Mischling – Geb. 10.03.2021

Kam am 30.07.2021 auf den Hof

Marcy – noch in Rumänien

Man weiß nicht viel über die kleine Hündin. Sie kommt aus Rumänien, wo gerade eine Welpen-Schwemme herrschte. Dort geht es den Hunden nicht gut. Es werden unerwünschte Welpen wie Müll entsorgt. Auch Marcy landete kaum ein paar Wochen alt, einfach auf der Straße. Hätte sie niemand gefunden, wäre das ihr Todesurteil gewesen.

Marcy schloss sich in ihrer Verzweiflung einem Haufen ausgesetzter Welpen an, die zusammen in einer Gruppe unterwegs waren. Es waren auch zwei Mütter dabei, denen man aber keine einzelnen Welpen zuordnen konnte. Die Hündinnen kümmerten sich um den ganzen Kindergarten. Ob freiwillig, oder weil die mutterlos ausgesetzten Kleinen sich ihnen einfach angeschloss, werden wir wohl nie erfahren.

Die kleine Marcy passte optisch nicht in die Gruppe. Marcy war die einzig flauschige. Tierschützer fingen die ganze Gruppe ein, hatten aber keine Möglichkeit die ganzen Hunde unterzubringen. Darum sagten wir zu einen Welpen aufzunehmen und so kam Marcy zu uns. Niemand weiß wo die kleine Maus herkam und was für Hunderassen in ihr stecken könnten.  

Wir wissen nur, dass sie ca. 5 Monate alt war, als sie ankam und nun bei uns in Sicherheit ist.

Marcy ist ein sehr willensstarker Hund, sie hat ihren eigenen Kopf. Das merkte ich gleich als ich vom Transporter der aus Rumänien kam abholte. Die Ankunft und die erste Nacht werde ich so schnell nicht vergessen.

Als ich Marcy abholte, schrie sie im Auto die ganzen 1 ½ Stunden lang in den schrillsten Tönen. So laut, ich dachte ich habe bestimmt einen Hörschaden, wenn ich endlich auf dem Hof ankomme. Zwischendurch ging das Jaulen in ein wütendes Heulen über. Sie tobte ihn ihrer Transportbox und hätte diese am liebsten geschreddert.

Im neuen Zuhause erkundete Marcy erst einmal alles, wobei sie ohne Unterlass jaulte und fiepte. Ein sehr gesprächiges, kleines Hündchen hatten wir da bekommen.

Die erste Nacht war total anstrengend. Marcy kam einfach nicht runter. Sie konnte nach dem anstrengenden Tag nicht entspannen. Wanderte ruhelos umher, jaulte und fiepte. Ich machte kaum ein Auge zu. Wenn ich mal weggedusselt war, weckte mich die Kleine sofort wieder. Um 5.00 Uhr in der Früh gab ich auf.

Ich setzte mich völlig fertig, an den PC und versuchte meine Arbeit zu erledigen. Marcy legte sich unter den Schreibtisch, angedockt an meine Füße und pennte ein. Das Geklapper der Tastatur schien sie zu beruhigen… In diesem Moment sagte sich Marcy: „Du bist jetzt meine neue Mami und ich laufe dir überall hinterher“.

Sobald sie Körperkontakt zu mir hatte, war sie ruhig und zufrieden und das Fiepen hörte auf.

Die Kleine lebte sich unglaublich schnell bei uns ein. Wuchs und gedieh, machte viel Blödsinn und rockte den Hof. Wir glauben Marcy muss eine wilde Mischung aus sämtlichen rumänischen Straßenhunden, Bergziege und ein bisschen Schnappschildkröte sein. Und sie hat sich zu einer wirklich Schönheit entwickelt.

Marcy – frech wie Oskar, aber soooo suß!