Erst einmal sorry. Ich kam so lange nicht zum Bloggen, weil ich einfach nur erschöpft war. Richtig erholt habe ich mich immer noch nicht. Der Winter war sehr anstrengend für mich und auch der Mai ging arbeitsreich weiter. Pferde allein mit Heucobs zu versorgen ist machbar, aber unheimlich kosten- und vor allen Dingen arbeitsintensiv.
Ohne Euch und Eure tolle Unterstützung hätte unser kleiner Verein die hohen Kosten gar nicht tragen können. Deshalb möchte ich mich im Namen des Vereins herzlich bei all denen bedanken, die geholfen haben, Miranda und Nielsson durch den Winter zu bekommen.
Ohne Eure Unterstützung, wäre Miranda aufgrund ihrer funktionslosen Zähne verhungert und Nielsson hätte sein Asthma an den Rand des Todes gebracht. Schulmedizin hilft bei seiner stark geschädigten Lunge nicht mehr. Heustaub und Schimmelsporen sind Gift für den Wallach und müssen so gut es geht gemieden werden.
Zwei liebe Menschen hatten sich sogar schon erkundigt, ob alles in Ordnung ist. Es ist total lieb, dass ihr an mich und die Tiere gedacht habt. Ich kann Euch beruhigen, hier ist alles im grünen Bereich.
Grüner Bereich könnt ihr wortwörtlich nehmen. Nach heftige Gewittern und Starkregen ist die Weide endlich in Gang gekommen. Davor haben wir unter einem viel zu trockenen Frühjahr gelitten. Der Boden war staubtrocken und knallhart. Das Gras hatte keine Chance zu wachsen.

Dann kamen sintflutartige Regenfälle. Der harte Boden konnte kein Wasser aufnehmen, der Pferdestall lief ein paarmal voll Wasser. Das hieß für mich Wasser schippen.
Der viele Regen hat die die Weide dann ordentlich in Gang kommen lassen. Überall sprießt das Grün und am schnellsten unter dem Weidezaun. So konnte ich auch noch den Zaun freisensen. Wenn zu viel Grünzeug die Litze berührt, ist nicht mehr genug Strom auf dem Zaun.

Noch mehr zusätzliche Arbeit. Ich musste zwei Zäune und ein Tor reparieren und konnte keine Helfer finden. Unsere Bauern die ab und an einspringen wenn Not an Mann ist, haben zurzeit selber zu viel Arbeit. Also machte ich mich allein an die Reparaturen. Das nahm viel Zeit in Anspruch.
Dabei werden die alltäglichen Aufgaben auch nicht weniger. Stall misten, Weide abäppeln, Pferde aus dem Winterfell putzen, Hunde versorgen, Marcy erziehen, Katzen füttern, Schafe füttern und umweiden. Dann noch meine täglichen Aufgaben die nichts mit den Tieren zu tun haben. Und schon ist wieder ein Tag vorüber und ich frage mich, was hast du heute eigentlich geschafft. Ich sehe nur den Berg Arbeit der noch vor mir liegt.

Der Anfang der Weidesaison. Zuerst sah es so aus, als käme Miranda mit dem Gras nicht zurecht. Sobald das erste Gras auf der Weide war, wollten die Pferde keine Heucobs mehr fressen. Das kannte ich schon aus den Jahren davor, als die Pferde noch gewässertes Heu bekamen. Irgendwann im Frühjahr ist Schuss, dann wollen sie kein Heu mehr fressen. Kann man irgendwie auch verstehen.

Mitte Mai war aber noch nicht viel auf der Weide. Miranda nahm etwas ab. Mit ihren funktionslosen Backzähnen, kann sie das Gras nicht gut genug zermahlen. Der Darm kommt nicht an die Nährstoffe heran. Leider dreht die Stute auch Graswickel, die sie wieder ausspuckt. Damit war meine Hoffnung dahin, ohne Heucobs füttern zu müssen, über den Sommer zu kommen.

Das Problem mit der Heucobsfütterung im Sommer. Die Pferde lassen die aufgeweichten Cobs jetzt öfter liegen, weil sie lieber grasen wollen. Ich kann ihnen das Zeug ja nicht reinstopfen. Bei warmen Temperaturen gärt der Brei aber sehr schnell und ist verdorben. Damit das nicht passiert, weiche ich kleinere Portionen ein und passe die Fütterung an.
Der Winter war hart genug. Hohe Kosten und der unglaubliche Arbeitsaufwand sind kaum auszuhalten. Im Winter bekamen die Pferde 6 Mahlzeiten am Tag. Die erste Portion morgens um 6.00, die letzte nachts um 24.00 Uhr. Und das jeden einzelnen Tag, von Dezember 2021 bis Mai 2022. Heucobs einweichen, füttern, nächste Portion einweichen, usw…
Das steckt mir noch ganz schön in den Knochen. Ich hatte gehofft, wenigstens den Sommer über aus diesem Hamsterrand herauszukommen, mich erholen zu können. Aber ganz ohne Heucobs wird es nicht gehen.
Wenigstens hat Miranda das verlorene Gewicht wieder drauf. Gerade wachsen so schöne Gräser und Kräuter auf der Weide. Mit der auf 3 x täglich angepassten Heucobs-Fütterung, funktioniert es momentan ganz gut. Ich habe natürlich ein Auge auf Mirandas Gewicht. Die alte Dame darf auf keinen Fall abnehmen.

Das war ein hartes Halbjahr für dich, liebe Susanne. I habe mir schon gedacht, dass deine Abwesenheit hier im Blog mit zu viel Arbeit zu tun hatte. Schade, dass du keine Helfer in der Nähe hast, die dir mal unter die Arme greifen können. Es wäre ja toll, wenn Miranda noch einen schönen Sommer erleben dürfte. Es sieht ja im Moment so aus, nicht wahr? Sei ganz fest umarmt von Birgit
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Hallo liebe Birgit,
es wäre so schön, wenn Miranda noch einen schönen Sommer hätte. Momentan sieht es gut aus. Ich muss schauen wieviel zugefüttert werden muss. Durch den Winter ist sie mit den Heucobs viel besser als jemals zuvor gekommen. Sie sah im Frühjahr nie besser aus. Dafür musste ich aber auch ganz schön schuften und hatte praktisch keine Zeit für mich. Ob ich das noch einen Winter durchhalte weiß ich nicht.
Liebe Grüße
Susanne
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Ja, das war ein harter Winter für dich, und dann noch die Überschwemmung, das fehlte gerade noch …
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Richtig. Der Winter war sowieso schon immer hart. Pferdehaltung bedeutet harte Arbeit. Aber mit der Heucobsfütterung war ich an meiner persönlichen Belastungsgrenze angekommen. Jede zusätzliche Aufgabe wurde einfach zu viel.
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❤ ❤ ❤
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Ach Mensch, daß ist ja heftig. Schön, daß es den Tieren gut geht. Kannst du gar keine Hiwis kriegen? Praktikanten, die ein bißchen aushelfen? Auf die Dauer ist das ja ein Knochenjob und ausfallen darfst du dann eigentlich auch nicht. Ich hoffe, du findest eine Lösung, die dir das Leben ein bißchen leichter macht! Alles Gute 💖 LG Almuth
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Die Helfer müssten schon in der Nähe sein und hier findet man leider niemanden der ehrenamtlich arbeiten will. Außerdem habe ich mit freiwilligen Helfern nicht die besten Erfahrungen gemacht. Die halten nicht lange durch, sind unzuverlässig und unpünktlich, wollen einen nur vollquatschen und halten mich mehr von der Arbeit ab als alles andere. Wir hatten mal sehr gute Helfer, aber die sind in ein anderes Bundesland gezogen und ein anderer lebt jetzt in Norwegen.
LG Susanne
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Schade. Ich verstehe schon, daß das schwierig ist. Wahrscheinlich muß man länger suchen, um die richtigen Leute zu finden. Wie du schreibst, hattest du die ja schon mal, also muß es auch welche geben 🙂 Nur wo finden und nicht stehlen 😉 ?
Ich kann mir gut vorstellen, daß du ohne nervige Helfer besser klarkommst. War nur so ein Gedanke. Dann muß es wohl so irgendwie gehen. Ich hoffe, du achtest auf dich, soweit es dir möglich ist, damit du den Tieren lange erhalten bleibst 💕
LG Almuth
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Liebe Almuth,
das war eine gute Idee und ich freue mich sehr, dass Du Dir Gedanken machst. Jede Idee und Anregung ist hier immer gern gesehen. Eine zuverlässige Hilfe wäre ein Traum. Hier ist immer viel zu tun. Doch die Arbeit mit den Pferden ist durch die Heucobsfütterung zu zwei Fulltimejobs geworden. Das zu wuppen war die letzten 6 Monate nicht einfach. Mal schauen wie es so weitergeht.
LG Susanne
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Das glaube ich dir gerne Susanne. Ich hoffe, du schaffst es, deine Kräfte einzuteilen und vielleicht wird aus dem Traum irgendwann mal Wirklichkeit 🙂 Ich wünsche es dir! LG Almuth
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Vielleicht, man soll die Hoffnung nie aufgeben. 🙂 Danke für Deine lieben Worte und guten Wünsche. ❤
LG Susanne
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