Schönes Hobby?

Wie in jedem Jahr, findet hier Anfang des Jahres eine große Treibjagd statt. Diesmal wurden wir sogar vor Beginn informiert und konnten so rechtzeitig unsere Tiere in Sicherheit bringen.

Treibjagd

Die Jahre davor bekam ich nie eine Ankündigung. Plötzlich war alles voller Jäger und Treiber und wir mittendrin! Viel Rücksicht habe ich bis jetzt nicht von der Jägern erfahren. Vor einigen Jahren stand ein Jäger mitten im Innenhof und hat dort geschossen. Zwei Jahre später, wollte ein Jäger samt Jagdhund durch meinen eingezäunten Gartenteil laufen. Es gab eine längere Diskussion, weil ich ihn nicht durch meinen Garten gehen lassen wollte. Schließlich ging er genervt außen rum.

Leider ist es nicht möglich, die Jagd auf dem eigenen Grund und Boden zu verbieten. Am Samstag verbreitete also wieder einmal eine Horde Männer und Frauen, Angst und Schrecken! Die Pferde waren im Stall, aber dahinter liegt das Wäldchen. Das Geballere machte Miranda sehr nervös, denn es wird nicht der Mindestabstand zu den Häusern eingehalten.

Diese Fotos machte ich von meiner Terrasse!

Treibjagd-Treiber

Treibjagd-Treiber-nah-2

Diese aus dem Wohnzimmerfenster!

Treibjagd-Fenster

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Die Schafe suchten sich den höchsten Punkt der Weide und versammelten sich ängstlich um die Leitaue Ante.

Treibjagd-Schafe

Treibjagd-Schafe-2

Kein Wunder, denn der Lärm war wie ein zweites Silvester!

Ich fühle mich wirklich belästigt durch so eine Jagd. Die Pferde mussten den ganzen Tag im Stall bleiben. Chica saß unterm Küchentisch. Die Katze durfte nicht raus. Und da blieb noch die Angst um meine Hühner und Schafe. Dazu kam das bange Hoffen, dass kein versehentlicher Schuss, die Pferde im Stall trifft. Und dass Miranda nicht in Panik verfällt, wenn die Horde durch den Wald trampelt und schießt.

Was glaubt ihr wie froh ich bin, dass wir das dieses Jahr wieder überstanden haben???

Über Hilfe für Miranda

Wir helfen Miranda, einer ausrangierten Hannoveraner Zuchtstute. Wir sind eine kleine Gruppe Privatpersonen, die sich durch den Fall Miranda kennen lernten und eine Hilfsaktion daraus machten! Daraus ist 2015 der gemeinnützige Tierschutzverein "Tierhilfe Miranda e.V." geworden. Miranda bekam Freunde dazu und nun kümmern wir uns ausschließlich um alte und unvermittelbare Tiere. Mit unserem Blog wollen wir auch auf das Schicksal der Zuchtstuten aufmerksam machen. Denn sie landen fast alle beim Schlachter, sobald sie keinen Gewinn mehr bringen. Miranda steht stellvertretend für alle Zuchtstuten, denn auch ihr Weg war schon beschlossen. Mit 20 Jahren und nach zwei Totgeburten, sollte sie geschlachtet werden. Nur weil wir sie freikauften, einen Gnadenbrot-Platz für sie schafften, retteten wir ihr das Leben. Der Blog berichtet aktuell über Mirandas neues, artgerechtes Rentnerleben. Wir möchten niemanden anklagen oder verurteilen, wir möchten nachdenklich machen. Schön wäre ein Umdenken bei Züchtern und Reitern zu erreichen. Wir möchten auch Unterstützung finden. In Form von Mithilfe, Sachspenden und Spenden, damit wir Miranda ein wundervolles Leben ermöglichen können. Sie hat verdient, nach vielen Jahen als Gebärmaschine würdevoll und artgerecht behandelt zu werden. Wir möchten auch, dass jeder der nun weiß, was mit ausrangierten Zuchtstuten passiert, die Geschichte weiter erzählt. Dafür sagen wir DANKE!
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12 Antworten zu Schönes Hobby?

  1. Isabella schreibt:

    Ach, ach, ach, die armen Tiere! MUSS das SO dicht bei dir sein? Du hast doch mal gesagt, dass ihr gar nicht so viele Wildschweine habt?! Weil, ich glaub, DIE müssen wohl reduziert werden?!
    Ein Glück, dass es für dieses Jahr „gelaufen“ ist! Aber ich glaube, bei dir handelt es sich um ein Neujahrshobby! DAS hasse ICH!
    Liebe Grüße Heidi

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    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Wir haben hier keine Wildschweine. Bei dieser Treibjagd werden alle Hasen und Fasane erschossen, die sie vor die Flinte kriegen. Füchse, Katzen und was sonst noch aufgescheucht wird, sind auch geliefert. Schön ist es nicht da mitten drin zu stecken!
      Vorletztes Jahr habe ich einen Jagdhund vom Hof gescheucht. Der Jäger war im Wald und rief immer nach dem Hund. Der gehorchte aber nicht… Da Jagdhunde scharf sind, hatte ich Angst um meine Hühner. Deshalb habe ich dem Hund einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Da ist er jaulend zum jagenden Herrchen gelaufen… Ist sonst nicht meine Art, aber das war selbstschutz!

      LG Susanne

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  2. Choga Ramirez schreibt:

    Ich halte ja gar nichts davon, wenn man aus Spaß auf die Jagd geht. Ein richtiger Jäger im Forst ist eine andere Sache, aber sich einmal im Jahr aus Jux und Tollerei zusammen zu raufen und auf wehrlose Tiere zu schießen – da vergeht mir echt Alles.

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  3. calichino schreibt:

    Ich möchte dieses „Hobby“ nicht verurteilen, kann dem aber auch überhaupt nichts abgewinnen. Zur Regulierung von Populationen ist es wohl unabdingbar und Wild ist von den Bedingungen, unter denen das Tier gelebt hat, noch (mit) das beste Fleisch. Aber die Hetze auf andere Lebewesen als Freude zu empfinden kann ich nicht verstehen, höchstens als notwendiges Übel.

    Und dass man die Jagd auf dem eigenen Grund und Boden nicht verbieten darf, empfinde ich als Frechheit.

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    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Ich weiß nicht, wie weit die Regulierung der Population aus Jägershand sinnvoll ist. Es gibt mehrere Studien, die genau das Gegenteil sagen. Wildfleisch ist leider nicht das beste Fleisch. Da die Tiere aus traditionellen und wirtschaftlichen (Waffenindustrie) Gründen mit Blei geschossen werden, ist der Verzehr sehr bedenklich!

      Deinen letzten Satz kann ich nur unterstreichen.

      LG Susanne

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  4. Christiane schreibt:

    Liebe Susanne, da hast Du ein Thema erwischt, bei dem ich wirklich rot sehe, deshalb verzeih mir bitte, wenn ich Dir hier nun etwas länger in den Blog schreibe. Um mal mit den Argumenten der „netten“ Jäger hier endlich aufzuräumen: Es stimmt nichts – vielleicht ganz wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Ein Jäger und Rechtsanwalt Dr. Asche räumt mit diesen Argumenten selbst auf. Er bezeichnet es wahrheitsgemäß als Trieb und Wunsch. Die Lust am Archaischem. Nicht als Bekämpfer für Wildschäden und Seuchen etc. es ist viel profaner, wie viele von uns schon gewusst haben. Wie oft habe ich diese ganzen Argumente gehört, mich mit Jägern und Förstern angelegt. Ich habe Sachen gesehen, das widerspricht wirklich allem und die meisten Bürger wissen ja gar nicht, was da abgeht. Hunde sind an der Leine zu führen, weil die Jäger das Wild selbst erlegen wollen und nicht, weil es geschützt werden soll. Und trotzdem bekommen sie die Wildschweinplage nicht in den Griff. Viele von unseren Haustieren haben aber keinen Jagdtrieb. Hasen gehören zu den bedrohten Arten und werden von diesen trotzdem geschossen. Alles sehr widersprüchlich. Ich habe die Zahlen der Jagdstrecken 2011/2012 für Schleswig-Holstein. Jetzt ratet mal? Es sind 32.944 erschossene Hasen (bedrohte Art, soweit ich weiß)! Nur für das Jahr und nur in SH. „Wildernde Katzen“ sind es 5.224 Stück. Und was heißt wildernd bei katzen? Sind sie auf frischer Tat beim Schuss erwischt worden, als sie gerade eine Maus gefangen haben? Erst einmal bestreite ich das und zweitens lief doch gerade im TV ein Mäuseplage-Bericht. Ein Bauer jammerte, wie seine Ernte durch die vielen Mäuse zerstört wurde. Na ja, kein Wunder, denn die Jäger haben ja auch Füchse und andere Tiere erschossen. Und die Menschen wundern sich, wo ihre Katze bleibt und machen sich Sorgen. Über 5.000 von Jägern erschossene Katzen in einem Jahr sind ja auch nicht wenig. Überall Plakate, wo denn die arme „Minka“ ist, Belohnungen werden ausgesetzt und wir müssten nur mal die Jagdstrecken der Jäger studieren. Mich würde mal interessieren, ob die die Chipps auslesen und die Katzen melden, die sie erschossen haben. Natürlich wohl offenbar nicht. Wozu müssen wir dann chippen? Abgesehen von meinen Erfahrungen. Hier wurde bei einer Treibjagd ein junges Reh angeschossen. Leider war es nicht tödlich getroffen und schleppte sich weiter. Ist elendig kripiert. Wir – meine Hunde und ich – haben es dann tot schwer getroffen gefunden einige Tage später. Außerdem sah ich, wie ein Jäger (Jagdscheine sind ja so beliebt und jagen das neueste Hobby mit großem Zuwachs) seinen Hund ins Wasser im Spazierwald ließ und dieser Jagdhund versuchte, die Stockente zu bekommen. Sie tauchte immer wieder weg und hatte Todesangst. Keine Zeit zum losfliegen, weil das wohl bei dem Abstand zu gefährlich war. Er stand daneben und auf mein Kommen und meinen Befehl, er solle sein Hund da rausholen, wollte er mir nur seinen Jagdschein zeigen (also Freifahrtsschein) und meinte, sein Hund wolle mal wieder „Wasser machen“. Muss wohl so eine Jagdübung sein, nur das das hier kein Jagdübungsgebiet war und sein Hund einfach nicht gehorchte, um es mal zu sagen. Ihm war es dann doch sichtlich peinlich und er hatte einfach nicht gedacht, dass nun gerade dann jemand spazieren geht. Er hatte sich ja noch vor mir hinterm Baum versteckt. Sein Hund würde eben noch nicht 100% gehorchen und er könne ja schlecht hinter her ins Wasser. Was solle er denn tun? Hauptsache mir wird Strafe angedroht,w enn ich die Hunde im Wald nicht angeleint habe, obwohl sie nicht jagen und dann begegnet mir so ein Jagdfreund. Die Stockente gibt es übrigens nicht mehr. Erst wollte ich noch meine Hunde auf den Jagdhund jetzen, aber natürlich wollte ich auch keine Beisserei im Wasser riskieren.
    Wie auch immer. Es ist so widersprüchlich, was uns über Natur- und Wildschutz von denen erzählt wird. Sie geben alleine 500 Mio. Euro jedes Jahr an Jagdpacht aus. Da wollen sie natürlich auch was für haben. Wildfleisch bringt gutes Geld. Also einfach nur mal ehrlich sein. Die Öffentlichkeit muss einfach viel mehr aufgeklärt werden und nicht unsere Hunde sind die Feinde fürs Wild. Sie erschießen ja nicht nur sich selbst aus Versehen, sondern vor nicht allzu langer Zeit ist ein Pony auf der Weide versehentlich erschossen worden. Ich könnte die Quelle bzw. den Zeitungsartikel sicher wiederfinden, wenn gewünscht. Ich könnte hier endlos schreiben. Aber das will ja keiner Lesen. Nur noch eines: Zum Argument, die Katzen würden wildern. Die Jagdstrecke 2011/2012 für SH besagt neben Elstern, Möwen, Stockenten, Waldschnepfen auch 10.252 erschossene Fasane! Wundert da sich jemand noch? Wo wildern denn hier unsere Haustiere. Die Jäger erschießen doch alles was kreucht und fleucht. Die Fasane sollen doch nur lieber auf dem Teller liegen, als dass evtl. Katzen sie fressen. Wobei ich das noch nie gesehen oder gehört habe. Das ist also die Rechtfertigung. Hunde wurden übrigens insgesamt „nur“ 9 erschossen, wobei das sicher nur offiziell ist und in anderen Bundeslängern ganz anders aussieht.
    Also lasst Euch die Augen öffnen und glaubt niemals einer Rechtfertigung von diesem Pack.
    LG und frohes neues Jahr Euch allen
    Entschuldigt, bei diesem Thema gehts einfach mit mir durch und musste mal auf die schnelle runtergeschrieben werden.

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  5. Christiane schreibt:

    Liebe Susanne, und nun zum ewiglangen Text von mir ausnahmsweise auch noch ein Nachtrag. Sorry. Aber bei diesem Thema hast Du mich einfach erwischt und „die Pferde gehen durch“. Mein Text könnte etwas missverständlich sein, ist mir nun mit etwas Abstand aufgefallen und das wollte ich schnell richtig stellen: Denn natürlich weiß ich, dass es viele Hunde mit Jagd- und Beutetrieb gibt und auch, dass sich unsere Hunde und Katzen nicht von Natur aus vegetarisch ernähren. Das tue ich, kann dies aber nicht von meinen Tieren verlangen. Es geht auch nicht um Leinenzwang generell oder einen Privatkrieg. Denn natürlich muss jeder Halter entscheiden zum Schutz vom eigenen Hund und Wild, dass er je nach dem sein Tier anleinen muss. Aber habt Ihr schon mal einen rehejagenden Mops oder Pekinesen gesehen?
    Aber diese Überheblich- und Unehrlichkeit, diese Grausamkeiten und das Spaß am Töten ist wohl das, was uns alle abschreckt bei den Jägern. Und es ist doch witzig, dass gerade ein Jäger hier selbst mit einem Buch über die vorgeschobenen Jagdgründe aufräumt.
    Liebe Susanne, mir wäre auch Angst und Bange, würde diese Treibjagd über meinem Gelände stattfinden. Ganz abgesehen von der Wut. Ich bin froh, dass alles gut überstanden ist.
    Seid alle lieb gegrüsst,
    Christiane

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    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Liebe Christiane,

      das war natürlich ein heißes Heisen, was ich hier angepackt habe. Kann gut verstehen, dass hier die Pferde mit Dir durchgegangen sind! 😀
      Ich kann vieles nur zu gut verstehen und bestätigen. Wer Hunde hat oder mitten in der Wildnis lebt, hat solche oder ähnliche Erlebnisse gemacht. Ich hatte hier schon Begegnungen mit angeschossenen Rehen, die sich stöhnend dahingeschleppt haben. Menschen in der Stadt bekommen dies natürlich nicht mit.
      Scheußlich ist so eine Jagd auf eigenem Grund und Boden ertragen zu müssen. Die Angst sitzt einem immer im Nacken. Ich schaue mit Grausen auf das 1. Wochenende im Jahr und bin froh, wenn alles gut für meine Tiere und mich überstanden ist.

      LG Susanne

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  6. Liebe Christiane, liebe Susanne,
    ich kann gut verstehen, dass bei diesem Thema „die Pferde durchgehen“. Es ist ein Unding, dass Jäger so dicht neben einem Grundstück jagen dürfen. Das kann doch nicht rechtens sein. Auf dem eigenen Grundstück haben die Jäger schon gar nichts zu suchen. In Deutschland ist jeder „Furz“ geregelt. Wenn man die Jagd auf dem eigenen Grund und Boden nicht verbieten kann, klafft hier eine große Gesetzeslücke.
    Wenigstens ist für den Rest des Jahres Ruhe.
    LG Edith und Fellnasen

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  7. wolke205 schreibt:

    Ich bin absolut gegen Jagden. Es gibt für mich nur einen Grund ein Wildtier zu erschießen: Wenn es verletzt ist und sonst noch qualvoller verenden würde… Wer aber aus Spaß an der Freude jagt oder andere Gründe vorschiebt ist in meinen Augen nichts mehr wert.

    Wenn bei uns ein Jäger über den Hof marschieren wollen würde, tät ich ihn eigenhändig vom selbigen prügeln…

    Gut, dass ihr es alle mit einem Schrecken überstanden habt – im Gegensatz zu vielen anderen Tieren, die sie wohl erwischt haben 😦

    Knuddel

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