Unversorgte Hühner

Anfang August machten sich in unserem Dorf Tiermessis aus dem Staub. Zurück ließen sie einen Haufen Müll und unversorgte Hühner.

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Zum Fressen fanden die Tiere in der Natur gerade noch genügend, um am Leben zu bleiben. Aber bei der Dürre wären sie ohne Versorgung mit Wasser schnell verdurstet. Seit Wochen hatte es hier nicht geregnet und die Gräben waren vollkommen ausgetrocknet. Die Hühner hatten keine Chance, auch nur einen Tropfen Wasser zu finden.

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Eine Mitteilung an der Haustür sollte die Messies an ihre Verantwortung erinnern. Doch sie ließen sich nicht mehr blicken.  

 

Die Amtsveterinärin bat mich die Hühner mit Wasser und Futter zu versorgen und sie einzufangen. Es waren sogar vier Glucken dabei, die unterschiedlich alte Küken führten.  Eine Glucke hatte nur wenige Tage alte Küken bei sich. Gerade die Kleinen wären ohne Wasser zum Tode verurteilt gewesen.

Wie kann man nur so herzlos sein, diese armen Tiere einfach ihrem Schicksal zu überlassen?

 

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Eine der Glucken, mit etwas älteren Küken.

 

Als erstes stellte ich eine Hühnertränke auf, damit die Tiere mit Wasser versorgt waren. Das nahmen sie dankbar an. Dann begann ich die sehr scheuen Hühner anzufüttern, damit wir an sie herankamen. Sobald wir uns den Tieren näherten, flüchteten sie in das angrenzende Wäldchen. Dort hatten wir keine Chance an sie heranzukommen.

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Wasser für die Hühner.

Mit einem Helfer zusammen, baute ich einen Käfig am Futterplatz auf. Dorthinein lockten wir die Hühner mit Körnerfutter. Es dauerte ein paar Tage, doch dann schnappte unsere Falle zu.

Ich hatte in der Zwischenzeit einen schönen Platz für die Tiere gefunden. Es gab hier auch die Möglichkeit, die Tiere erst einmal in Quarantäne zu halten.

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Die Hühner erholten sich schnell. 

Mittlerweile leben sie in Freilandhaltung, bei guter Versorgung und in Gesellschaft anderer Hühnern. Hier werden sie natürlich auch nicht geschlachtet.

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Endlich beschützt und gut versorgt.

Leider gelang es uns nicht alle Hühner zu retten. Einige ausgewachsene Tiere und viele Küken, wurden ein Opfer der Raubtiere, die es hier zuhauf gibt. Habicht, Mader und Co. hatten schnell raus, dass hier der Tisch für sie gut gedeckt war.

Auch das nahmen die herzlosen Tiermessies einfach in Kauf genommen, als sie ihre Hühner unversorgt zurückließen. Jedes Tier hat ein Recht auf artgerechte Versorgung und Schutz seines Lebens – auch Hühner.

 

Über Hilfe für Miranda

Wir helfen Miranda, einer ausrangierten Hannoveraner Zuchtstute. Wir sind eine kleine Gruppe Privatpersonen, die sich durch den Fall Miranda kennen lernten und eine Hilfsaktion daraus machten! Daraus ist 2015 der gemeinnützige Tierschutzverein "Tierhilfe Miranda e.V." geworden. Miranda bekam Freunde dazu und nun kümmern wir uns ausschließlich um alte und unvermittelbare Tiere. Mit unserem Blog wollen wir auch auf das Schicksal der Zuchtstuten aufmerksam machen. Denn sie landen fast alle beim Schlachter, sobald sie keinen Gewinn mehr bringen. Miranda steht stellvertretend für alle Zuchtstuten, denn auch ihr Weg war schon beschlossen. Mit 20 Jahren und nach zwei Totgeburten, sollte sie geschlachtet werden. Nur weil wir sie freikauften, einen Gnadenbrot-Platz für sie schafften, retteten wir ihr das Leben. Der Blog berichtet aktuell über Mirandas neues, artgerechtes Rentnerleben. Wir möchten niemanden anklagen oder verurteilen, wir möchten nachdenklich machen. Schön wäre ein Umdenken bei Züchtern und Reitern zu erreichen. Wir möchten auch Unterstützung finden. In Form von Mithilfe, Sachspenden und Spenden, damit wir Miranda ein wundervolles Leben ermöglichen können. Sie hat verdient, nach vielen Jahen als Gebärmaschine würdevoll und artgerecht behandelt zu werden. Wir möchten auch, dass jeder der nun weiß, was mit ausrangierten Zuchtstuten passiert, die Geschichte weiter erzählt. Dafür sagen wir DANKE!
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18 Antworten zu Unversorgte Hühner

  1. Hedwig Mundorf schreibt:

    Schön, dass ihr wenigstens einen Teil der Hühner retten konntet. Aber Marder, Fuchs und Dachs haben ja auch ihre Daseinsberechtigung, deshalb haben wir auch keine Hühner.

    Gefällt 2 Personen

    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Natürlich haben die Raubtiere eine Berechtigung zum Leben. Aber wer Hühner hält, muss sie auch vor Räubern schützen. Ihnen einen sicheren Stall zum Übernachten zur Verfügung stellen. Hühner können wenn es dunkel ist nichts sehen. Diese armen Hühner mussten einfach irgendwo draußen übernachten und waren somit leichte Beute für die Raubtiere. Das haben die Messies einfach in Kauf genommen.
      LG Susanne

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      • Hedwig Mundorf schreibt:

        Das finde ich natürlich auch vanscheulich. Fuchs und Habicht kommen allerdings auch am hellerlichten Tag auf den Hühnerhof. Unser Nachbar kann da ein Lied 🎶 davon singen. Auf vielen Hühnerhöfen hier in der Gegend sind jetzt Flatterbänder gespannt, um die Weihnachsbraten und Hühner zu schützen. Ich weiß aber nicht, ob das wirklich hilft.

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        • Hilfe für Miranda schreibt:

          Nach meiner Erfahrung bringen Flatterbänder nichts. Ich hatte es sogar mal mit tibetischen Gebetsfahnen probiert. Der Habicht hat trotzdem Hühner weggeholt. Im Wäldchen nebenan, nistet seit viele Jahren ein Habicht-Paar. Das ist auch der Grund, warum wir die Hühnerhaltung aufgaben. In so einem Fall kann man die Hühner nur in einem sicheren Gehege unterbringen. Das muss auch nach oben hin gesichert sein, sonst haben sie keine Chance.

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  2. Harry schreibt:

    Liebe Susanne, dafür hat der Himmel dich geschickt, wenn es so was wie Gerechtigkeit gibt dann bekommen solche und ALLE ANDEREN Tierquäler, Mörder, Kinderschänder etc. Ihre Strafe, GsD gibt es noch normale Menschen, Danke das es dich gibt. liebster herzlichster Gruß Harry

    Gefällt 1 Person

    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Lieber Harry,
      was mich wundert ist, dass so viele Menschen das hier mit bekommen haben, aber niemand – auch nicht der Vermieter – auch nur auf die Idee kam, den Hühnern wenigstens Wasser hinzustellen. Bei der langanhaltenden Dürre, wären die Tiere elendig verdurstet. Ich versuche immer wo ich kann zu helfen.
      LG Susanne

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  3. Stella, oh, Stella schreibt:

    Es gibt ja auch Leute, die ihre Kinder verlassen mit der Gefahr, dass sie in der abgeschlossenen Wohnung verhungern und verdursten … ein Tier zählt für solche Leute doch nichts …

    Gefällt 2 Personen

  4. Paula schreibt:

    Ich werde wohl nie verstehen,dass es Menschen gibt,die ihre Tiere einfach unversorgt zurücklassen…
    Schön,dass Du die meisten der armen Hühner retten konntest und dass sie jetzt ein glückliches Leben haben.
    LG Uwe

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    • Hilfe für Miranda schreibt:

      Verstehen kann ich das auch nicht. Bei den sogenannten Tiermessies kommt das leider immer wieder vor. Das Einfangen von vollkommen freilaufenden Hühnern, die auch noch so scheu reagierten, war nicht gerade einfach. Erst musste ich sie tagelang anfüttern, damit wir überhaupt in ihre Nähe kamen. Die kannten ja keine regelmäßige Versorgung durch den Menschen. Anfangs flüchteten sie sofort in den Wald und da hatten wir keine Chance sie einzufangen. Aber ich freue mich auch, dass wenigstens ein paar überlebt haben.
      LG Susanne

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  5. pflanzwas schreibt:

    Ein Glück, daß für die meisten Tiere die Geschichte so gut ausgegangen ist. Schön, daß sie jetzt so ein gutes Leben haben! LG, Almuth

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