Dachten sich unsere Schafe, als wir sie gestern scheren wollten.
Die kleinen Biester fanden unser Vorhaben überhaupt nicht nett. Sie kapierten wieder nicht, dass wir ihnen nur etwas Gutes tun wollen und wehrten sich wie wild.
Jedes Jahr dasselbe Theater. Es wir mit den Beinen geschlagen und mit den Hörnern geboxt.
Bis zur Schur sind die kleinen Stinker zutraulich und aufdringlich, wie diese Ziegen im Streichelgehege, in einem Wildpark.
Sie laufen mir hinterher, wenn ich auf dem Hof arbeite und versuchen an mir hochzuklettern. Also schüchtern kann man das nicht nennen.
Aber wehe sie sollen geschoren werden! Da genügt es schon wenn ich denke: „Heute werden die Schafe geschoren“, schon sind die Kleinen misstrauisch.
Gestern war Ulli als Helferlein dabei. Wir sind ein eingespieltes Team. Ulli hält fest, ich schneide. Das Einfangen der Schafe war aber nicht leicht. Das erste Schaf, der kleine Bock Claus, verpasste mir mit seinen Hörnern, ein paar ordentliche Schrammen an den Armen.
Schon waren die anderen noch misstrauischer. Unser Leckerli-Trick mit dem wir die Schafe anlockten, funktionierte schon beim dritten Schaf nicht mehr. Es wurde immer schwieriger das nächste Tier einzufangen.
Als Tinki-Winki als letztes an die Reihe kam, ließ mich die Aue gar nicht mehr an sich heran. Wir machten erst einmal eine Pause.
Dann startete ich einen neuen Versuch und ging diesmal von der anderen Seite auf die Weide. Wieder mit leckeren Schaf-Pellets in der Hand, zum Anlocken. Auf diesen Trick fiel Tini-Winke tatsächlich herein.
Freudestrahlend kam sie auf mich zugelaufen und schwups, hatte ich sie. Nun musste ich nur gut festhalten, denn eine zweite Chance würde sie uns nicht geben. Tinki-Winke setzte sich zuerst mit aller Kraft zu wehr, gab dann auf, blieb ruhig stehen und so konnten wir gut arbeiten.
Nach der Schur waren wir fertiger als die Schafe.
Giada schnuppert interessiert an der Wolle:
Chica und Campa mussten auch eine Nase voll nehmen:
Die Schafe hatten sich sofort wieder beruhigt und grasten so, als ob nichts gewesen wäre.
Einige legten sich zum Dösen hin.
Genau wie mein Kater, wenn ich ihm die Krallen schneiden wollte, ein Theater hat der veranstaltet!
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Ich wundere mich immer, wo die kleinen Tiere plötzlich so eine Kraft hernehmen. Katzen etwas aufzuzwingen, ist meistens sehr abenteuerlich.
LG Susanne
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Mein Mann zog sich eine dicke Winterjacke und dicke Lederhandschuhe an und hielt ihn fest, während ich die Krallen schnitt. Erst wand er sich wie ein Aal und wimmerte (also der Kater, und bevor ich überhaupt anfing), aber wenn ich im Gang war hielt er plötzlich still. Tat ja auch gar nicht weh … 😀
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Da gibt es doch diese lustige Geschichte die heißt: „Wie gibt man der Katze eine Pille“. Kennst Du die? Am Ende ist dann die ganze Bude zerlegt, die Besitzer bluten und einer hat versehentlich selbst die Pille geschluckt. 😀
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Ja, die habe ich noch irgendwo auf meinem Laptop auf Englisch. Beim ersten Mal Lesen habe ich mich fast bepisst vor Lachen …
Allein dieser Fatalismus: man verbinde die Wunden und nehme eine neue Pille aus der Packung … 😀
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Ja, genau. 😀 An das Ende konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Das hat viel von der Realität. Ich behandle lieber Hunde als Katzen.
LG Susanne
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So wie ich… früher… beim Friseur. Heute bin ich aufgrund etwas schütterem Haar pflegeleichter weil 3mm ausreichen. 😀
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Dein Friseur wird froh sein, dass Du inzwischen „pflegeleichter“ geworden bist. 😀 Unsere Schafe haben sich echt schlimm aufgeführt. Nicht nur gewehrt haben sie sich. Meine Arme tun mir immer noch weh. Zwei haben gepinkelt und eine Aue hat mich auch noch angeködelt! „Ihr wärt bei jedem Friseur schon lange rausgeflogen“, habe ich zu ihnen gesagt. 🙂
LG Susanne
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Da scheint mir, daß Schafe eine eigene Vorstellung haben, was Ihnen gut tut oder eben nicht. Aber seien wir mal ehrlich, richtig hübsch sehen sie nach dem Scheren ja auch nicht aus, oder? Vielleicht sind sie ziemlich eitel und wehren sich deswegen mit allen Waffen, die sie haben?
Mein Friseur heißt Braun oder Philips und wartet im Bad auf seinen Einsatz, so alle 2-3 Wochen…
Liebe Grüsse und einen schönen Tag
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Autsch, das tut weh. Dabei bin ich doch eine Künstlerin an der Schere. Habe extra die neusten Trends auf dem Pariser Schafwalk verfolgt. Ulli wollte ich auch keinen neuen Haarschnitt von mir verpassen lassen. Dabei kann ich so gut moderne, asymmetrische Frisuren. Alles Kunstbanausen…
LG Susanne
PS: Hab auch einen schönen, sonnigen Tag. 🙂
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