Giada wurde als kleiner Welpe mit ihren Geschwistern in Italien gefunden. Sie waren vermutlich ausgesetzt. Die kleinen Flauschbälle kamen in ein Tierheim und wurden dort aufgepäppelt. Ein Welpe starb, die anderen wurden immer größer und kräftiger.
Das Tierheim auf Sizilien ist riesig. Dort sitzen ständig bis zu 700 Hunde. Die Geschwister hatten im Tierheim eine gute Versorgung mit Futter und Wasser. Aber das war es auch schon. Niemand hatte Zeit sich mit den Welpen zu beschäftigen. Sie lebten in einem Zwinger in der Welpenabteilung, ohne Ansprache, Spielzeug oder Ablenkung.
Nachdem Giada mit ca. 6 Monaten kastriert wurde, kam sie in einen Zwinger, in dem die großen Hunde sitzen. In der Masse von 700 Tieren, geraten die Hunde dort schnell in Vergessenheit. Giada hatte Glück, sie durfte mit 10 Monaten ausreisen und kam zu uns auf den Gnadenhof.
Hier war alles neu für sie, denn im Tierheim hatte sie nichts kennen gelernt. Das verunsicherte den Hund anfangs sehr. Als sie ankam, wollte Giada das Haus nicht betreten. Sie hatte ja noch nie ein Haus gesehen. Ich musste den Hund reinziehen, denn freiwillig wollte sie keine Pfote über die Türschwelle setzen.

Giada – Das erste Mal in einem Haus
Nachdem sie sich alles sehr genau angeschaut und beschnuppert hatte, konnte sie sich hinlegen und entspannen. Der nächste Schreck war der Fernseher. Den fand sie anfangs ganz fürchterlich. Wenn der am Abend lief, rannte der Hund ohne Pause hin und her. Sie ließ sich nicht beruhigen. Drehte total ob, steigerte sich da rein. Das Geflimmer raubte ihr den letzten Nerv.
Ich musste sie langsam an die Flimmerkiste gewöhnen. Für Giada war das die absolute Reizüberflutung. Sie konnte auch nicht verstehen, wo die Geräusche her kamen. Ich kannte das schon von den spanischen Straßenhunden. Die hatten Anfangs auch Angst vor dem Fernseher. Aber bei Giada war das anders und noch eine Stufe heftiger.
Das hatte etwas mit der Verhalten eines Herdenschutzhundes zu tun. Diese Hunde reagieren auf jedes kleinste Geräusch. Nicht ängstlich, sondern wachsam interessiert. Sie wollen ergründen, was da los ist. Denn ihr Job ist es, auf ihre Herde aufzupassen. Ein unbekanntes Geräusch könnte immer eine Gefahr sein. Also muss der Herdenschutzhund nachschauen und sich überzeugen, dass alles in Ordnung ist.
Da Giada einen starken Schutztrieb hat aber noch unsicher war, kollidierten zwei gegensätzliche Triebe. Das war nicht gut und machte den Hund hochgradig nervös. Mir raubte sie damit auch den letzten Nerv. Abends wollte ich entspannen und der Hund drehte am Rad.
Also war erstmal kein Fernsehen mehr angesagt. Ich gewöhnte Giada nun sehr langsam an das Geflimmer. Am Tage ließ ich den Fernseher zuerst nur für ein paar Minuten laufen. Wenn sie ruhig blieb steigerte ich das. Ich übte extra am Tage mit dem Hund, denn In der Dämmerung wird ein Maremmano noch wachsamer.
Mit Geduld und in kleinen Schritten, zeigte sich der gewünschte Erfolg. Nach ein paar Wochen konnte ich meinen Feierabend wieder vor dem Fernseher verbringen.
Hallo liebe Susanne
das ist ja interessant, wie anders als andere Hunde sich Giada verhält.
Ich finde das super, dass du uns auf dem Laufenden hälst, wie sich Giada eingewöhnt und was für tolle Fortschritte sie tagtäglich macht.
Da hast du wieder mal eine ganz wunderbare tolle Tat gemacht und einem wunderbaren und wunderschönen Wesen ein artgerechtes Leben ermöglicht – <3lichen Dank, du bist ein fantastischer Mensch!
GLG
Karin
mit Loup, Pan, Hope, Bagira und Paco
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Liebe Karin,
jetzt werde ich aber rot! Vielen Dank für Deine lieben Worte! 😀
Ich versuche mein Bestes, um Giada ihrer Veranlagung entsprechend, ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Gerne berichte ich weiter, wie sie mit ihrem neuen Leben klar kommt. Was wir zusammen erleben und was alles im Umgang mit einem Maremmano anders ist.
LG Susanne
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Oh ja, bis so ein Hund, der völlig isoliert gehalten wurde, all das verstehen und akzeptieren lernt, da kann einem schon das eine oder andere graue Haar wachsen.
Ich freue mich, dass sie bei dir gelandet ist.
Liebe Grüße Heidi mit Isi
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Das ist wirklich wahr. Alles ist neu und vieles unheimlich. Dinge die wir für ganz normal halten, kennt der Hund ja nicht. Sie muss langsam begreifen, dass das jetzt ihr neues Leben ist. Giada macht das aber ganz toll, muss ich sagen. Sie hat in den wenigen Wochen schon so große Fortschritte gemacht. Jeden Tag platz ein Knoten nach dem anderen.
LG Susanne
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Ich freu‘ mich, daß du abends wieder ein bißchen zur Ruhe kommst!
Giada wird immer mehr lernen und im Rentnerstadl wird’s wieder relaxter😊 Bin mir sicher, daß du es schaffst, das Eisbärchen zu einem unaufgeregten, selbstsicheren Hund zu erziehen😊 Sie ist genau dort gelandet, wo sie glücklich sein kann. Ich finde „Gnadenhof“ bedeutet nicht nur, alten Tieren ein gutes Heim zu geben, sondern auch einem bedürftigen, jungen Tier eine Zukunft zu schenken.
LG Elisabeth
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So ganz ohne Fernseher war schon blöd. 😀 Auch wenn oft nur Mist läuft, ab und zu will man einfach nur in die Glotze gucken und sich berieseln lassen. 😉 Ich werde mein Bestes geben, damit sie sich zu einem sicheren Hund entwickeln kann. Genau Gnadenhof bedeutet hier finden nicht nur alte sonder auch ungewollte und unvermittelbare Tiere ein Zuhause. ❤
LG Susanne
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Hallo, ich bin neu in der Blog-Welt und wollte dir deswegen zunächst schreiben dass du sehr interessant schreibst und ich finde, dass du eine bemerkenswerte und tolle Arbeit verrichtest. Da ich zurzeit an meinem Blog über meinen Angsthund arbeite, finde ich solche Erfahrungen von dir besonders interessant. Super, dass du den Hunden mit so viel Geduld und Fachwissen hilfst!
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Hallo,
herzlich Willkommen in der Bloggerwelt! 😀 Ich freue mich, dass Du Deinen Kommentar hier gelassen hast. Vielen Dank für Deine lieben Worte! 😀 Ich habe Deinen Blog auch schon entdeckt und bin gespannt was Du uns alles berichtest. Mich interessieren auch Deine Erfahrungen und ich werde auf alle Fälle bei Dir mitlesen.
LG Susanne
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Es geht voran, Giada lernt die Welt um sich rum dank Dir immer besser kennen und verstehen 🙂
Ich bin fast neidisch, dass es so schnell mit ihr und dem Fernseher geklappt hat 😀 Diego macht zwar immer noch Fortschritte aber wenn Tiere auftauchen – keine Chance. Wie einen „Eindringling“ am Zaun werden sie gemeldet. Er lässt sich zwar gleich stoppen und kommt dann freudig angewackelt (mit Bürste), aber ganz abgewöhnen konnte ich ihm das bis jetzt nicht. Besonders verwirrend für ihn, dass er sie nicht riechen kann. Neben mir auf der Couch bleibt er mittlerweile gut liegen und schaut nur interessiert. Und schnuppert. Und schnuppert. Und schnuppert. Und dann rattert es in seinem kleinen Kopf warum er nix riechen kann…
Bin gespannt was Du in den nächsten Wochen und Monaten noch von ihr schreibst. Mitten in der Pubertät wird es mit Sicherheit nicht langweilig 😀
Drück Dich ❤
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Giada ist eine ganz schlaue Maus, die lernt sehr schnell. Hi,hi, das mit dem Fernseher ist anfangs sehr verwirrend für Hunde die nie im Haus gelebt haben. Giada dreht immer noch ab, wenn in der Glotze ein Hund bellt. Das Verhalten hat sie noch aus dem Tierheim. Wenn dort einer der 700 Hunde zu bellen anfing, haben die anderen 699 gleich mitgemacht. Da hilft momentan nur „Ton aus“ und sagen: „Ist alles ok, das war nur im Fernsehen“. Mittlerweile kriegt sie sich relativ schnell wieder ein. Am Anfang war das vielleicht ein Theater! 😉
Drück Dich ❤
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