Freitag hatten wir einen neuen Hufschmied auf dem Hof. Von unserer alten Hufpflegerin mussten wir uns trenn, eine Zusammenarbeit war einfach nicht mehr möglich. Ich hatte bereits über einige Unstimmigkeiten, bei ihrem letzten Termin berichtet. Mir gefiel nicht, wie unsensibel sie mit den Pferden umging. Miranda zog immer wieder das Bein zurück, weil Frau Schmied durch ihre Arbeitsweise, der Stute Schmerzen zufügte. Die Hufbearbeiterin sah das aber anders, sie meinte, Miranda würde nur aus Ungehorsam nicht mitmachen.
Das ist aber völliger Blödsinn. Miranda ist mit ihren 28 Jahren, nicht mehr so gelenkig. Ein Problem bestand darin, dass Frau Schmied nur mit einem Bock arbeiten kann. Auf dem müssen die Pferde ihre Hufe abstellen. Für Miranda war das sehr quälend, besonders die Hinterbeine kann sie nicht mehr auf den Bock bekommen und lange in dieser Position stehen lassen. Dazu kam, dass Frau Schmied den Bock viel zu hoch eingestellt hatte. Miranda konnte in dieser Höhe selbst die Vorderbeine nicht ohne Schmerzen auf den Bock bekommen. Die Stute zeigte eindeutiges Schmerzverhalten! Meine Bitte den Bock tiefer zustellen, wurde lapidar mit der Aussage abgetan, dass Frau Schmied ja schließlich wissen müsste, wie es für das Pferd am besten wäre.
Und so ging der Kampf weiter. Miranda zog das Bein weg, Frau Schmied schnauzte das Pferd an und wurde immer ungeduldiger und genervter. Meine Bitte, sie möge auf das Alter der Stute Rücksicht nehmen, wurde mit dem schnodderigen Satz: „28 ist ja nun noch kein Alter, die will einfach nicht“ abgetan. Als Miranda wieder das Bein wegzog, knallte Frau Schmied ihr eine! Nun wurde ich sauer und erklärte ihr, dass sie hier kein Pferd zu schlagen hat. „Das ist Reflex, das geht ganz automatisch“, bekam ich uneinsichtig zur Antwort. „Die hat keine Schmerzen, die hat nur keinen Bock. Da musst du dich durchsetzen“.
Miranda ist eine super gehorsame Stute, sie hatte bei unserem alten Schmied nie Theater gemacht. Erst seit Frau Schmied, von Termin zu Termin ungeduldiger und rücksichtsloser wurde, fing Miranda an die Beine wegzuziehen. Ich sah dem Pferd an, dass es Schmerzen hatte und versuchte dies Frau Schmied noch einmal zu erklären. Sie meinte dann, ich sollte der Stute vor dem nächsten Termin ein Schmerzmittel geben, damit sie stressfrei arbeiten könnte. Da war für mich der Ofen aus. Miranda sollte auf keinen Fall unnötigerweise ein Schmerzmittel bekommen, nur weil Frau Schmied nicht richtig mit dem Pferd umgehen kann.
Nielsson musste auch schon einmal eine unschöne Erfahrung mit der Frau machen. Gleich bei seiner ersten Begegnung mit Frau Schmied, im September letzten Jahres, knallte sie ihm eine. Damals war er gerade neu auf den Hof gekommen und zugegebenermaßen noch ziemlich schräg drauf. Der Wallach hatte keine Geduld und wollte nicht stillstehen, aber er hatte nicht versucht sie zu treten oder so. Trotzdem ballerte sie ihm plötzlich eine. Hier wird kein Tier geschlagen, erklärte ich ihr und sie versprach mir, so etwas nicht wieder zu tun. Das Ende vom Lied war, Nielsson ließ sie nicht mehr an sein rechtes Hinterbein. Das blieb bis zum nächsten Termin unbearbeitet.
Nach dem neuerlichen Vorfall, hörte ich mich nach einen neuen Schmied um. Zum Glück habe ich einen zuverlässigen gefunden, der etwas von seinem Handwerk versteht und nett zu den Pferden ist.
Miranda brauchte bei ihm nur ihre Vorderhufe auf den Bock zu stellen, der wesentlich niedriger eingestellt war. Ohne Probleme konnte er die Hufe in Form bringen. Die Hinterbeine bearbeitete er vollkommen ohne Bock. Miranda hatte überhaupt keine Probleme bei ihm und machte genauso toll mit, wie ich es früher von ihr kannte. Die Bearbeitung beider Pferde hatte gerade mal 1 Stunde gedauert. Bei Frau Schmied quälten wir uns den ganzen Nachmittag herum.

Mirandas Hinterhufe, nach der Bearbeitung
Dieser erfahrene Schmied versucht nun endlich Mirandas Hufriss wegzubekommen. Frau Schied schaffte das in 3 Jahren nicht. Ungefähr ein Jahr lang versuchte sie ernsthaft den Riss wegzubekommen. Danach meinte sie, es läge an Mirandas schlechten Hufen und ich müsste wohl damit leben.

Mirandas Vorderhufe – rechter Huf mit Riss – nach der Bearbeitung.
Der neue Schmied ist zwar 10.- Euro teurer, wir bezahlen jetzt 70.- Euro für beide Pferde, aber dafür liefert er gute Arbeit ab und ist freundlich zu den beiden.

Nielsson Vorderhufe, nach der Bearbeitung.

Nielsson Hinterhufe, nach der Bearbeitung.
Gut, dass du gewechselt hast !! ❤
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Ja, es war wirklich nötig.
LG Susanne
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Das hört sich gut an. Gut das ihr einen Wechsel vollzogen habt. Zum Wohle der Tiere.
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Hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt. Es ist leider nicht so einfach, einen Termin bei einem guten Schmied zu bekommen. Die nehmen meistens keine neuen Kunden an, weil sie vollkommen ausgebucht sind.
LG Susanne
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Gut gemacht. Der Wechsel war wichtig. Schläge dürfen nicht sein. Deine Pferde sind ruhig und fühlen sich bei dir sicher. So sollte es bleiben. 👍🏻
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Genau. Hier wird kein Tier geschlagen. Ich kann mich ohne Gewalt durchsetzen. Egal ob es die Hunde oder Pferde sind, ich habe noch nie ein Tier geschlagen. Es reicht meine Haltung und Energie. Ich bin klar und berechenbar für die Tiere und so wissen sie was ich von ihnen möchte und gehorchen ohne Druck. Gerade Miranda ist super gehorsam. Sie war immer brav beim Hufschmied. Erst diese Hufpflegerin machte das langsam kaputt, weil sie nicht merkte, dass sie dem Pferd Schmerzen zufügte. Ich habe versucht mit ihr zu reden, aber sie wollte nichts davon hören. Dann ist es besser, wenn sich die Wege trennen.
LG Susanne
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Gut, dass du jemand anders aufgetan hast! Jetzt werde ich mal ordinär: die hat ja einen Knall die Alte, was bildet die sich ein? Sorry, aber solche uneinsichtigen Menschen regen mich auf, besonders, wenn sie anderen unnötig Schmerzen zufügen.
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Ich war stinkwütend, als sie Miranda eine geknallt hatte! So etwas geht gar nicht, fremde Pferde schlagen! Ihr fehlt irgendwie das Einfühlungsvermögen, sie kann sich nicht in die Tiere hineinversetzen. Sie wollte nicht davon ablassen, dass Miranda ungehorsam sei, einfach keinen Bock zum Hufe geben hätte und sie ärgern wollte. Diese Ansicht wird ja schnell rausgepackt, wenn Menschen mit einem Pferd nicht umgehen können. Dann heißt es immer „der hat keinen Bock“ – „der will dich nur ärgern“. Was totaler Schwachsinn ist. Miranda zeigte eindeutig Schmerzverhalten, weil sie den blöden Bock viel zu hoch eingestellt hatte. Als ihre Lösung dafür so aussah, dass ich Miranda vor dem nächsten Termin ein Schmerzmittel geben sollte, damit sie stressfrei arbeiten kann, hatte sie sich klar ins Aus geschossen! Ich gebe doch keinem alten Pferd, unnötigerweise ein Schmerzmittel, wobei die Probleme in der falschen Arbeitsweise liegen und sich ganz einfach lösen lassen. Dafür muss man allerdings sein Handwerk verstehen und zumindest die Hinterbeine ohne Bock bearbeiten können. Aber das konnte sie nicht.
LG Susanne
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Unmögliches Verhalten! Arme Miranda, als ob sie nicht schon genug mitgemacht hätte, sie, die so gutmütig ist.
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Das sehe ich auch so.
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Übrigens, wenn wir früher beim Schmied waren, habe ich nie jemanden mit einem Bock arbeiten sehen..
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Unser erster Schmied hatte nie mit einem Bock gearbeitet. Er kannte Miranda von Fohlen auf an und fand es toll, dass ich sie vor der Schlachtung gerettet hatte. Er gab mir meistens einen Tierschutzpreis. Leider hatte er später einen Bandscheibenvorfall und konnte seinen Beruf nicht mehr ausüben. Miranda kannte bis dahin keinen Bock. Aber die Hufpflegerin konnte nicht ohne Bock arbeiten.
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Vielleicht sollte die den Beruf wechseln, wenn sie keinen Spaß mehr dran hat… Eine gute Entscheidung zu wechseln. Noch mehr Krampf braucht keiner, weder du, noch die Tiere!!!
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Ne, so einen Kampf braucht keiner. Mir wurde von Termin zu Termin immer komischer und das muss nicht sein. Ich glaube bei ihr fehlt viel Wissen, Erfahrung und auch Kraft. Ich sehe den Unterschied sehr deutlich, an dem Schmied den wir jetzt haben. Er ist alt und erfahren, hat viele Zusatzausbildungen. Er arbeitet ganz anders und geht auch viel besser mit den Pferden um.
LG Susanne
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Es ist nur schade, wenn jemand sich nicht umstellen kann oder sich auf was anderes einlassen will. Naja, nu is ja gut 🙂 LG, Almuth
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Ich glaube sie kann das einfach nicht und mochte das nicht zugeben. Darum fing sie an herumzumeckern. War wohl so ne Art Selbstschutz oder so.
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Manchmal sind Veränderungen eben notwendig und man muss sich trennen.
Niemand kennt Miranda besser als Du und niemand weiß besser was gut für sie ist.
Schön,dass Du mit dem Hufschmied offenbar so guten Ersatz gefunden hast.Leider ist seine Arbeit etwas teurer.Deshalb haben wir Dir die 10 Euro Mehrkosten aufs Vereinskonto überwiesen.
Ich bin gespannt,was er bei dem Hufriss erreichen kann.Die Daumen dafür sind natürlich gedrückt.
Liebe Grüße Uwe
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So sehe ich das auch. Manchmal ist es besser, wenn sich die Wege trennen. Ich hatte vor jedem Hufpflege-Termin ein immer blöderes Gefühl. Das konnte nicht Sinn der Sache sein und ich wollte das auch Miranda nicht länger antun. Leider hat es etwas gedauert, bis ich einen neuen Schmied gefunden habe.
Vielen Dank, dass Ihr die 10.- Euro Mehrkosten übernehmt!!! ❤ Das ist wirklich toll von Euch – DANKE! 🙂
Viele liebe Grüße
Susanne
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