Ein Gastbeitrag von Jana G. Linke

Jana Linke ist die Besitzerin von Astron, sie lebt in der Nähe von Bremen, hat mehrere Haflinger, einen Friesen, Hunde und ein einjähriges Kind.

Jana hat uns das Pferd zur Verfügung gestellt. Das bedeutet, Astron bleibt weiterhin in ihrem Besitz, aber wir, die Tierhilfe Miranda, tragen sämtliche Kosten für das Tier, wie z.B. Futter, Tierarzt, Hufschmied, usw.

Jetzt erzählt uns Jana ihre Geschichte. Wir freuen uns wirklich sehr, mehr Informationen über die Vorgeschichte von Astron zu erfahren. Oft bleibt ja leider die Vergangenheit eines Tieres aus dem Tierschutz, für immer im Dunkeln.

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Hier meine und unsere Geschichte, wie Astrolino zu mir kam… da ich im Jahr 2017 bereits 3 Haflinger-Fohlen aus Österreich gerettet hatte, erhielt ich im November 2019 einen Anruf einer Freundin, dass eine Bekannte (Schwester der Vorbesitzerin) versuche, für Astro einen Lebensplatz zu finden.

Seine Eigentümerin, seit 19 Jahre in seinem Besitz – doch in den letzten 8 Jahren hatten sich ihre Interessen geändert (Familiengründung und Co.) und zwischen ihr und dem Pferd gab es viele Missverständnisse, bis zu dem Punkt, dass Astro „nur noch“ herumstand und sie sich so sehr distanzierte, dass sie auch seine Kosten nicht mehr tragen wollte. Es hieß, er solle eingeschläfert werden, da er nicht mehr gebraucht werde… ich übernahm ihn als „wild und unberechenbar“.

Die Schwester der Eigentümerin, die Stallbesitzerin und ich verluden ihn und Astro und ich fuhren nach Hause. Ich lud ihn alleine ab und stellte ihn direkt in die Herde. Gut hat er das gemacht.

Im Verlauf der nächsten Monate zeigte sich, dass Astro tatsächlich eher schreckhaft ist – er musste erst Vertrauen zu einem Menschen aufbauen. Anbinden war keine Option. Putzen, Zähne machen, Chiropraktik, Schmied und Kuscheln am langen Strick – er blieb einfach stehen. Und unsere Gegebenheiten ließen es gefahrenlos zu. Warum also anbinden.  Er genoss bei uns sein Rentnerleben zwischen den Halbstarken, musste allerdings auch manches Mal einstecken, wenn die Jungen austeilten.

Er machte in den letzten 3 Jahre den ein oder anderen Umzug mit und auch in der Herde gab es Veränderungen. Alles verlief immer problemlos. Heute können wir ihn wieder anbinden, er mag Bodenarbeit, Longieren, etc. Und er bekam immer mehr Leckerlis von mir zugesteckt, als die anderen, das war unser kleines Geheimnis 😉

Als wir Susannes Anzeige in den sozialen Medien lasen und von ihrer Stute Miranda erfuhren, haben wir kurzer Hand entschlossen, dass Astro und Herr Nielsson ein gutes zukünftiges Team ergeben könnten. Zwei Blondies unter sich, die sich die Geschichten des Lebens erzählen könnten. Nielsson 27, Astro 26, beide optisch sehr ähnlich vom Typ, was könnte da schief gehen?

Ein paar Tage später freuen wir uns, dass wir von Susanne die Rückmeldung bekommen, dass es den beiden Jungs gut geht und sie bereits Freunde sind. Sollte Herrn Nielsson etwas „passieren“, kann Astro wieder in seine Jungspund-Herde einziehen. Vielleicht sind die bis dahin etwas erwachsener geworden 😉 Und sollte Astro etwas „passieren“, ruft Susanne uns an und wir kommen (ggf. samt TA) vorbei.

Aber erst einmal hoffen wir, dass die beiden noch ganz viel Zeit haben und ihren Lebensabend genießen dürfen.

Viele Grüße,

Jana

Über Hilfe für Miranda

Wir helfen Miranda, einer ausrangierten Hannoveraner Zuchtstute. Wir sind eine kleine Gruppe Privatpersonen, die sich durch den Fall Miranda kennen lernten und eine Hilfsaktion daraus machten! Daraus ist 2015 der gemeinnützige Tierschutzverein "Tierhilfe Miranda e.V." geworden. Miranda bekam Freunde dazu und nun kümmern wir uns ausschließlich um alte und unvermittelbare Tiere. Mit unserem Blog wollen wir auch auf das Schicksal der Zuchtstuten aufmerksam machen. Denn sie landen fast alle beim Schlachter, sobald sie keinen Gewinn mehr bringen. Miranda steht stellvertretend für alle Zuchtstuten, denn auch ihr Weg war schon beschlossen. Mit 20 Jahren und nach zwei Totgeburten, sollte sie geschlachtet werden. Nur weil wir sie freikauften, einen Gnadenbrot-Platz für sie schafften, retteten wir ihr das Leben. Der Blog berichtet aktuell über Mirandas neues, artgerechtes Rentnerleben. Wir möchten niemanden anklagen oder verurteilen, wir möchten nachdenklich machen. Schön wäre ein Umdenken bei Züchtern und Reitern zu erreichen. Wir möchten auch Unterstützung finden. In Form von Mithilfe, Sachspenden und Spenden, damit wir Miranda ein wundervolles Leben ermöglichen können. Sie hat verdient, nach vielen Jahen als Gebärmaschine würdevoll und artgerecht behandelt zu werden. Wir möchten auch, dass jeder der nun weiß, was mit ausrangierten Zuchtstuten passiert, die Geschichte weiter erzählt. Dafür sagen wir DANKE!
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4 Antworten zu Ein Gastbeitrag von Jana G. Linke

  1. Stella, oh, Stella schreibt:

    Das ist dann doch eine gute Lösung für alle, wie schön!

    Gefällt 1 Person

  2. Hedwig Mundorf schreibt:

    Das klingt doch gut!

    Gefällt 1 Person

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